Ein dramatischer Einschnitt für die medizinische Versorgung in Groß-Umstadt: Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) für Gynäkologie an der Kreisklinik wird zum 31. Dezember geschlossen! Diese Entscheidung wurde am 18. Oktober in der Sitzung der Betriebskommission bekannt gegeben. Die fünf Medizinischen Fachangestellten, die dort tätig sind, erhalten Angebote für eine Weiterbeschäftigung in anderen Bereichen der Kreisklinik oder den MVZ. Doch was führte zu diesem schockierenden Schritt?
Die Geschäftsführerin Pelin Meyer erklärt die prekäre Lage: „Trotz intensiver Bemühungen war es nicht möglich, die Infrastruktur aufrechtzuerhalten.“ Ein Arzt im Ruhestand hatte kurzfristig die Praxis am Laufen gehalten, doch die Suche nach einem Nachfolger blieb erfolglos. „Der Markt für Gynäkologen ist leergefegt“, so Meyer. Obwohl die Patientenzahlen ausreichen würden, um das MVZ wirtschaftlich zu betreiben, konnte der zweite notwendige Arzt nicht dauerhaft besetzt werden. „Wir müssen einen Schlussstrich ziehen, auch im Sinne unserer Patienten“, betont Meyer.
Schließung mit Bedauern
Landrat Klaus Peter Schellhaas äußert sich ebenfalls betroffen: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Die Schließung hinterlässt eine Lücke in der Versorgungslandschaft, die man eigentlich vermeiden wollte. Die Gründe sind jedoch komplex und liegen oft außerhalb des Einflussbereichs der Verantwortlichen. Bis Ende Dezember haben Patienten die Möglichkeit, ihre Unterlagen während der Öffnungszeiten abzuholen. Ab 2025 können diese dann per E-Mail angefordert werden.
Die Schließung des MVZ für Gynäkologie ist ein alarmierendes Zeichen für die Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die Suche nach qualifiziertem medizinischem Personal bleibt eine drängende Aufgabe, die dringend angegangen werden muss!