Im malerischen Odenwaldkreis bietet der 8. September 2023 ein spannendes Ereignis: der „Tag des offenen Denkmals“. Dies ist eine bundesweite Veranstaltung, die seit vielen Jahren die Türen zu kulturellen Schätzen öffnet und die Menschen dazu animiert, die Geschichte und Architektur ihrer Region zu erkunden. In diesem Jahr beteiligen sich sieben Einrichtungen in der Region, um den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis zu ermöglichen.
Der „Tag des offenen Denkmals“ wird jährlich am zweiten Sonntag im September veranstaltet und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Jedes Jahr steht das Event unter einem besonderen Motto, und das diesjährige Thema „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ hebt die bedeutenden Denkmäler hervor, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen.
Ein Blick auf die besonderen Einrichtungen
Eines der Highlights ist das historische Wasserwerk Vielbrunn. Von 10 bis 18 Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, die beeindruckende Architektur im Jugendstil zu bewundern. Besonders bemerkenswert ist das vollständig erhaltene Pelton-Rad-Pumpwerk, das sich im Inneren der seit 1969 stillgelegten Anlage befindet. Die Bauweise des 1905 errichteten Wasserwerks ist ebenso faszinierend wie der reich verzierte Portikus. Führungen durch die Anlage werden mehrmals am Tag angeboten, geleitet von ehrenamtlichen Helfern des Vereins Museumsstraße Odenwald-Bergstraße, darunter Reiner Ganster und Lothar Möhl. Für die Besucher wird zusätzlich ein spezielles „Wasserwerk-Bier“ angeboten, gebraut von Ralf Daum aus Michelstadt.
Die Alte Pumpe in Rothenberg wird vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Rothenberg e.V. präsentiert und ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die historische Wassermotor-Anlage, die an der L3410 zwischen Rothenberg und Kortelshütte liegt, beherbergt zwei Wassermotoren, die jeweils eine dreizylindrige Pumpe antreiben. Dieses Denkmal bietet einen Einblick in die technischen Fähigkeiten vergangener Zeiten.
Für Technikinteressierte öffnet das Technikmuseum „TECMUMAS“ im Kulturdenkmal der Hamburger Zigarrenfabrik in Bad König seine Türen von 12 bis 18 Uhr. Hier können die Besucher die Dauerausstellungen zur Geschichte des Hauses sowie spezielle Themenausstellungen, beispielsweise über Jubiläen in der Computerwelt, entdecken.
Das Oberzent-Museum in Beerfelden hat ebenfalls spezielle Öffnungszeiten von 14 bis 16:30 Uhr und lädt die Besucher ein, die Geschichte der Stadt und ihrer Bürger zu erkunden. Das Museum ist im historischen „Schwartz’schen Haus“ untergebracht und zeigt unter anderem einen Kaufmannsladen aus der Zeit um die Jahrhundertwende sowie verschiedene Schätze der Sandsteinverarbeitung im Außenbereich.
Wer historische Architektur bewundern möchte, sollte die historische Kapelle in Bad König nicht verpassen, die von 14 bis 18 Uhr geöffnet ist. Diese beeindruckende Kapelle aus dem späten 15. Jahrhundert ist Teil des Friedhofs im Kimbachtal und bietet einen Einblick in die Baukunst der Karolingerzeit.
Für Initiativen, die junge Menschen ansprechen wollen, steht das Erfahrungsfeld Schloss Reichenberg auf dem Programm. Von 14:30 bis 18 Uhr tobt hier das Leben – die mehr als 700 Jahre alte Geschichte des Schlosses wird auf spannende Weise präsentiert. Die Aktiven erleben einen Abstieg ins Verlies, können den Klangbrunnen entdecken und sich auf der Kugelbahn vergnügen. „Neues Leben in alten Mauern“ ist das Motto, das hier lebendig wird.
Last but not least ist das Langbein Museum in Hirschhorn von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Hier wird die faszinierende Welt der Wunderkammern des Carl Langbein vorgestellt und im Rahmen der Ausstellung „Hirschhorns Handwerk im Wandel der Zeit“ verschiedene Handwerkskunst präsentiert.
Der Tag verspricht den Besuchern nicht nur die Möglichkeit, bedeutende Denkmäler zu besichtigen, sondern auch einen tiefen Einblick in die Geschichte und Kultur der Region Odenwald zu gewinnen.
– NAG