Bergstraße

„Maja Jane Voß: Ein mutiger Blick auf Liebe, Verlust und Hoffnung“

Maja Jane Voß (53) kehrt emotional nach Weinheim zurück, um in ihrem ersten Buch „Love – Time – Death“ die tragische Liebesgeschichte mit ihrem verstorbenen Freund Frank und die damit verbundenen seelischen Schmerzen zu verarbeiten, wodurch sie anderen Mut machen möchte, Hilfe zu suchen.

Der Einband ihres Debütwerks zeigt einen Engel, der auf einer Wolke sitzt – in sich gekehrt und ohne Flügel. Diese berührende Darstellung ist das eigene Werk von Maja Jane Voß (53) und symbolisiert sowohl den tiefen seelischen Schmerz aus einer tragischen Liebe, die mit dem Suizid ihres Freundes endete, als auch die Hoffnung auf ein positives Ende über den Tod hinaus. In ihrer fiktionalen Autobiografie „Love – Time – Death“ verarbeitet sie eine bewegende Lebensgeschichte in einem eindrucksvollen literarischen Stil.

Im Gespräch über ihr Buch in einem gemütlichen Café wird schnell deutlich, dass es Maja wichtig ist, die Erinnerung an Frank lebendig zu halten. „Ich möchte, dass Frank nicht vergessen wird“, erklärt sie mit einem Blick, der von tiefen Emotionen geprägt ist. Ihre Anreise von Koblenz nach Weinheim, wo sie einst zur Schule ging, fühlt sich für sie immer noch wie eine Rückkehr nach Hause an. Mit zwölf Jahren zog sie hierher und verlebte eine Zeit, die sie intensiv in ihrem Werk reflektiert, als die Schule noch unter dem Namen Multschule bekannt war und die Stadt ganz anders geprägt war.

Erinnerungen an die Jugend

Die Szenen aus ihrer Jugend, die sie im Buch beleuchtet, sind sowohl nostalgisch als auch schmerzhaft. Maja erinnert sich an zahlreiche Telefonate mit Frank, die die Münzen in der Telefonzelle schnell rattern ließen. Doch der Himmel der 16-Jährigen war alles andere als heiter. Ihr Selbstwertgefühl litt stark unter den familiären Turbulenzen und Mobbing in der Schule. Statt Freude brachte die Beziehung zu Frank Verlustängste mit sich, die wie Schatten über ihrer Liebe schwebten und diese belasten.

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„Die Geister vergangener Schmerzen fanden wieder den Weg an die Oberfläche“, zeigt sich Maja auf eine Weise, die die Lesenden an ihrer inneren Reise teilnehmen lässt. Immer wieder wird deutlich, wie herausfordernd es für eine junge Frau war, die Liebe zu akzeptieren, während innere Kämpfe und Selbstzweifel an der Oberfläche brodelten. Maja zeichnet ein eindringliches Bild davon, wie unmöglich Liebe gebend und empfangend sein kann, wenn man in der eigenen Haut nicht zu Hause ist.

Ein Leben voller Wendepunkte

Die Wendepunkte in ihrem Leben sind entscheidend und führen zur Katastrophe, als ihr familiärer Umzug von Weinheim nach Oedekoven bei Bonn ansteht. Die damit verbundene Fernbeziehung zu Frank zerbricht, und Maja, die als Ich-Erzählerin ihr Leben schildert, muss dann den schockierenden Verlust erfahren: Frank hat sich das Leben genommen. In einem nachträglichen Kommentar beschreibt sie die Tragik dieser Entscheidung und vermittelt klar, dass Suizid keine Lösung darstellen kann.

Obwohl der Suizid im Titel des Buches genannt wird, möchte Maja ihm nicht das letzte Wort geben. Im fiktionalen dritten Teil der Geschichte verwandelt sie den Schmerz in eine Reise in die Zwischenwelt, die durch eine tröstliche Begegnung zwischen Seelen geprägt ist. Hier findet eine Art der Heilung statt – eine bewusste Wendung von der Trauer hin zu Hoffnung und Selbstakzeptanz.

Maja Jane Voß beschreibt den Schreibprozess ihrer Autobiografie als eine Form der Selbsttherapie. „Ich habe auch Verdrängtes wieder hervorgeholt“, sagt sie und blickt auf die blühende Blume in ihrem Tagebuch, die beim Schreiben ans Licht kam. Diese symbolische Geste spiegelt nicht nur ihren inneren Kampf wider, sondern stellt auch ihren Mut dar, sich mit ihren Erinnerungen und Gefühlen auseinanderzusetzen. Ihr Wunsch ist es, anderen mit ähnlichen Erfahrungen zu helfen und die Botschaft zu verbreiten: „Es gibt Hoffnung und Heilung, auch wenn der Weg oft steinig ist.“

Maja Jane Voß, „Love – Time – Death“, fiktionale Autobiografie, Books on Demand, ISBN: 3759736823, 9783759736826

Hilfe bei suizidalen Gedanken: Die Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 ist rund um die Uhr erreichbar. Auch Online-Beratungen stehen zur Verfügung.

Die Themen Suizid und psychische Gesundheit sind in den letzten Jahren zunehmend ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Es gibt eine wachsende Anzahl von Initiativen, die sich mit diesen sensiblen Fragen auseinandersetzen und Betroffenen Unterstützung anbieten. Die Zahl der Menschen, die aufgrund von psychischen Erkrankungen professionelle Hilfe suchen, hat zugenommen. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) suchten im Jahr 2021 rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland wegen psychischer Probleme Hilfe bei Psychotherapeuten. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 20 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren.

Gesellschaftliche Stigmatisierung und deren Abbau

Trotz dieser Entwicklungen gibt es nach wie vor eine bedeutende gesellschaftliche Stigmatisierung gegenüber psychischen Erkrankungen. Viele Betroffene zögern, Hilfe zu suchen, weil sie Angst vor Vorurteilen oder Diskriminierung haben. In den letzten Jahren sind jedoch verschiedene Kampagnen und Bewegungen entstanden, die darauf abzielen, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu stärken und Stigmata abzubauen. Initiativen wie „Ich will aufspringen“ und „Jeder Mensch hat eine Geschichte“ fördern einen offenen Dialog über psychische Erkrankungen und laden Betroffene ein, ihre Erfahrungen zu teilen.

Die Rolle der Literatur in der Psychotherapie

Literatur kann eine besondere Rolle in der therapeutischen Arbeit spielen. Sie ermöglicht nicht nur die Reflexion eigener Erfahrungen, sondern kann auch als Werkzeug für die emotionale Verarbeitung von Verlust, Trauer und Schmerz dienen. Der fiktionale Teil von Maja Jane Voß‘ Buch zeigt auf, wie die Auseinandersetzung mit eigenen Erlebnissen und das Schreiben als Katharsis wirken können. Autoren wie Julia Cameron und Stephen King erwähnen in ihren Werken, wie das Schreiben therapeutisch wirken kann, indem es hilft, Gefühle zu benennen und zu strukturieren.

Unterstützungsangebote für Betroffene

Zusätzlich zur Telefonseelsorge gibt es in Deutschland vielfältige Unterstützungsangebote für Menschen, die mit suizidalen Gedanken kämpfen. Organisationen wie die Deutsche Depressionshilfe und die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bieten umfangreiche Informationen und Hilfe an. Sie fördern nicht nur die Forschung im Bereich psychische Gesundheit, sondern bieten auch Online-Selbsthilfegruppen und Notfallberatungen an. Die Gespräche mit geschulten Fachkräften bieten eine wertvolle Anlaufstelle und erste Unterstützung für Betroffene.

Die Auseinandersetzung mit schwierigen Themen wie Suizid ist wichtig, um das Bewusstsein zu schärfen und einen Raum für offenere Gespräche zu schaffen. Maja Jane Voß’ autobiografische Schilderungen und deren literarische Aufbereitung tragen dazu bei, dass der soziale Diskurs um psychische Gesundheit in der Gesellschaft gestärkt wird.

– NAG

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