Immer mehr Menschen fordern in den deutschen Städten Grünflächen statt Parkplätze für Autos. Dies wird besonders deutlich im Rahmen des «Park(ing) Day», der vom 20. bis 22. September weltweit gefeiert wird. Ziel dieser Bewegung ist es, auf das Potenzial öffentlicher Flächen hinzuweisen und eine Umwidmung in grüne Oasen zu fördern. Aktuell engagieren sich zahlreiche Verkehrsverbände, um der Stadtentwicklung in Richtung mehr Lebensqualität Nachdruck zu verleihen.
Ein Highlight des «Park(ing) Day» findet am Samstag im Frankfurter Stadtteil Bockenheim statt. Hier zeigt der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Hessen, wie Parkplätze kreativ umgestaltet werden können. Anstelle von parkenden Autos werden Pflanzen, Sitzgelegenheiten und Tische aufgestellt. Besucher können sich auf Brettspiele, eine kleine Leseecke und sogar ein Verkehrswende-Quiz freuen. Es ist eine Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger, aktiv zu werden und sich für eine umweltfreundlichere Stadtentwicklung auszusprechen.
Aktivitäten in mehreren Städten
In Gießen startet am Freitag eine besondere Initiative, die während eines Klimastreiks eine Chillout-Area auf Parkplätzen kreiert. Hierbei sollen Sofas und Pflanzen für Entspannung und eine grüne Atmosphäre sorgen. Auch in anderen Städten wie Kassel und Neu-Isenburg sind Aktionen geplant. In Hanau wird das Thema «Park(ing) Day» sogar über das gesamte Wochenende hinweg behandelt. Bereits in der Vorwoche gab es in Wiesbaden eine Aktion, die ebenfalls auf die Bedeutung von Grünflächen in urbanen Räumen aufmerksam machte.
Der Begriff «Park(ing) Day» hat seinen Ursprung im Jahr 2005 in San Francisco, wo erstmals Parkplätze in kleine Parks umgewandelt wurden. Dieses Wortspiel verdeutlicht den Wunsch, Parkplätze in echte Parks zu verwandeln und mehr Raum für Menschen zu schaffen. Der VCD setzt sich dafür ein, dass die Stadtbewohner ihre Autos öfter gemeinsam nutzen und die darüber freigewordenen Parkplatzflächen vielfältiger gestalten.
Eine interessante Statistik zeigt, dass der Autobestand pro 1000 Stadtbewohner in den letzten Jahren gestiegen ist, selbst während die Anzahl an Verkehr in Stadtzentren abgenommen hat. Viele Menschen behalten das Auto bei sich, um sicherer zu sein. Carsharing könnte in diesem Kontext eine wertvolle Alternative darstellen, da ein ausleihbares Auto bis zu 16 private Fahrzeuge ersetzen kann.
Die Zahlen und Aktionen, die im Rahmen des «Park(ing) Day» stattfinden, sind nicht nur ein optisches Zeichen, sondern auch ein Aufruf zur aktiven Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum. Es bleibt abzuwarten, wie die Anwohner und Stadtplaner auf diese Initiativen reagieren und ob sie langfristige Veränderungen in der Stadtgestaltung anstoßen werden. Für detaillierte Informationen sind die neuesten Berichte auf www.faz.net verfügbar.