Alarmstufe Rot in Cottbus! Die Stadt steht vor einer medizinischen Krise, denn mehrere Hausärzte ziehen sich zum Jahresende in den Ruhestand. Während Luca Lehnig, ein erfahrener Arzt, seine Praxis an seinen Sohn übergibt, müssen viele Patienten verzweifelt nach neuen Hausärzten suchen. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin Brandenburg (KVBB) berichtet von sieben Ärzten, die in Rente gehen, aber nur drei haben Nachfolger gefunden. Lehnig selbst spricht von elf Kollegen, von denen nur zwei eine Nachfolge geregelt haben. „Wir haben derzeit eine prekäre Situation“, warnt er. Täglich erreichen ihn bis zu 20 Anfragen von Patienten, die dringend einen neuen Hausarzt benötigen, doch seine Praxis ist bereits bis zum Anschlag ausgelastet!
Die Versorgungslage in Cottbus
Das Cottbuser Gesundheitsamt sieht die Situation als bekanntes Problem. Viele Patienten aus dem Spree-Neiße-Kreis strömen in die Stadt, doch die Verantwortlichen können nur begrenzt helfen. „Die Stadt kann vor allen Dingen richtig Rabatz bei der Kassenärztlichen Vereinigung machen“, sagt Gesundheitsdezernent Thomas Bergner. Trotz der offiziellen Zahlen, die einen Versorgungsgrad von knapp 100 Prozent ausweisen, ist die Realität für die Patienten oft eine andere. „Mir ist natürlich klar, dass die Zahlen das eine sind und die Versorgungssituation, wie sie die Menschen wahrnehmen, eine andere ist“, erklärt KVBB-Sprecher Christian Wehry und räumt ein, dass es zu wenig Ärzte gibt – 320 Hausarztstellen sind in Brandenburg unbesetzt!
Der Wettlauf um Mediziner
Die Stadt Cottbus versucht verzweifelt, neue Mediziner anzulocken. Gesundheitsdezernent Bergner betont, dass man bereit sei, Ansiedlungswilligen zu helfen. Ein neues Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) soll entstehen, doch die bisherigen Maßnahmen überzeugen Lehnig nicht. Er fordert einfache Lösungen wie kostenlose Probewohnmöglichkeiten für Umzugswillige. Auch die bevorstehende Medizinerausbildung in Cottbus, die 2026 starten soll, könnte eine Lösung bieten, doch bis dahin wird die medizinische Versorgung in der Region wohl weiter leiden.