Deutschland

Harris wirbt um schwarze und latino Wähler, während Trump gewinnt

Inmitten des bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampfs in den USA verstärkt Kamala Harris gezielt ihre Anstrengungen, um schwarze und latinoamerikanische Wähler anzusprechen. Inmitten einer sich wandelnden Wählerlandschaft, die sich möglicherweise zugunsten von Donald Trump entwickelt, sieht Harris die Notwendigkeit, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Unterstützung dieser wichtigen Wählergruppen langfristig zu sichern.

Obwohl Harris nach aktuellen Umfragen eine klare Unterstützung unter den schwarzen und latinoamerikanischen Wählern hat, ziehen einige Demokraten eine kritische Bilanz. Eine Umfrage des New York Times und Siena zeigt, dass Harris nur 78% der schwarzen Wähler hinter sich vereint, was im Vergleich zu den etwa 90% in den letzten Wahlen ein besorgniserregender Rückgang ist. Besonders bei den männlichen Wählern ist dieser Rückgang signifikant.

Die Treiber für Trumps Anstieg

Eine Kombination aus wirtschaftlichen Sorgen und sozialen Themen scheint viele schwarze und latinoamerikanische Wähler zu Donald Trump zu ziehen. Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten sind für viele die Hauptanliegen. Quenton Jordan, ein 30-jähriger Wähler aus Virginia, erklärt: „Die Inflation macht es fast unmöglich, die grundlegenden Bedürfnisse für meine Familie zu decken.“ Seine Überzeugung, dass wirtschaftliche Überlegungen die Wähler in seinen Gemeinschaften zur Unterstützung von Trump bewegen, wird von vielen geteilt.

Kurze Werbeeinblendung

In Nevada, das eine große Latino-Bevölkerung beherbergt, bemerkt Lydia Dominguez, dass viele Latinos sich an die wirtschaftliche Situation unter Trump erinnern. „Man kann es sich einfach nicht mehr leisten zu leben. Das spielt eine große Rolle für die Unterstützung,“ sagt sie. Sogar Wähler, die ursprünglich für Harris sind, erkennen, dass wirtschaftliche Themen viele dazu bringen, an die Republikaner zu denken.

Ein weiterer Aspekt, der für Trump von Bedeutung scheint, sind die Themen Einwanderung und Grenzsicherheit. Die Biden-Administration und Harris werden häufig für die wahrgenommene Chaos an der Südgrenze kritisiert. Laut Rolando Rodriguez, einem Trump-Unterstützer und ehemaligen Demokraten aus Texas, macht die alltägliche Realität der hohen Migrantenzahlen in den letzten Jahren vielen Wählern zu schaffen, trotz eines Rückgangs in diesem Jahr. „Ich habe noch nie ein Desaster wie das unter Kamala und Biden gesehen,“ sagt er.

Politische Agenda für schwarze Wähler

Am Montag stellte Harris eine Liste von politischen Vorschlägen vor, die sich speziell an schwarze Männer richten. Diese „Chancenagenda“ soll dazu beitragen, ihre Wählerschaft zu mobilisieren. In den kommenden Tagen wird sie zudem mit schwarzen Unternehmern in wichtigen Swing-Städten zusammentreffen und Gespräche mit bekannten schwarzen Medienpersönlichkeiten führen.

Harris' Ansatz könnte entscheidend sein, um den Rückgang der Unterstützung zu stoppen, während Trump bei einem Townhall-Event ebenfalls seine Bemühungen um schwarze und latinoamerikanische Wähler verstärkte, indem er positive Zahlen hinsichtlich seiner Unterstützung unter diesen Gruppen anführte. „Unsere Umfragewerte sind bei schwarzen und hispanischen Wählern durch die Decke gegangen,“ erklärte Trump. Die kommenden Wochen werden entscheidend für den Ausgang der Wahlen sein, insbesondere in Bundesstaaten wie Arizona und Georgia, wo schwarze und Latino-Wähler einen erheblichen Teil der Wählerschaft ausmachen.

Die Dynamik der Wahlen wird durch die Mischung aus wirtschaftlichen Sorgen und sozialen Themen weiter verstärkt. Politikwissenschaftler Quardricos Driskell erklärt, dass vor allem schwarze männliche Wähler das Gefühl haben, dass die Demokraten nicht ihren Interessen entsprechen. Die Wahrnehmung, dass masculinitätsbezogene Themen in der demokratischen Agenda nicht berücksichtigt werden, könnte ebenfalls zu einer Abkehr von Harris führen.

Die Entwicklungen und das Wählerverhalten in den kommenden Wochen werden nicht nur für Harris, sondern auch für die Demokraten insgesamt von Bedeutung sein. Der Druck, jüngste Umfragetendenzen zu kippen, könnte weitreichende Konsequenzen für die Wahl im November haben. Werden die Wähler sich erneut für die Demokraten entscheiden oder wird die unvorhersehbare Wende zu Trump bestehen bleiben? Jüngste Polls zeigen auf, dass die Zeit drängt.

Die Situation in den USA bleibt angespannt, während der Wahlkampf an Intensität zunimmt. Die Mobilisierung der Wähler und die Positionierung zu Schlüsselthemen werden entscheidend sein, um in einem so engen Rennen die Oberhand zu gewinnen. Die Entwicklung auf dem politischen Parkett wird genau beobachtet, insbesondere unter den demografisch vielfältigen Wählern, deren Stimmen entscheidend sein könnten.

Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.bbc.com.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Detroit, USA
Quelle
bbc.com

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"