Gifhorn. Ein Ausflug in den Harz mit der Bahn? Ja, aber nicht ohne die typischen Herausforderungen! Trotz der verlockenden Möglichkeit, den Stress des Straßenverkehrs hinter sich zu lassen und ein kühles Bier in der Wanderbaude zu genießen, bleibt die Anreise mit dem Erixx oft ein Abenteuer. AZ-Redakteur Dirk Reitmeister hat das bereits zehn Mal ausprobiert und bringt es auf den Punkt: Für eine entspannte Bahnfahrt ist eine gewisse Affinität zum Nahverkehr unerlässlich.
Am Sonntag rollte der Erixx pünktlich um 9.16 Uhr in Gifhorn Stadt ein. Doch der Schienenersatzbus nach Braunschweig ließ auf sich warten. Der Busfahrer hatte Pause, und die Passagiere, die auf den Anschluss warteten, mussten sich gedulden. Ein frustrierter Fahrgast aus Hamburg, der bereits in Uelzen seinen Anschluss verpasst hatte, war alles andere als begeistert. „Das ist zum Fremdschämen“, schimpfte er und verglich die deutschen Verspätungen mit den strengen Regeln in Japan.
Schienenersatzverkehr und Ausfälle
In diesem Jahr gab es bereits zahlreiche Schienenersatzverkehre, nicht nur in Gifhorn. Während einige reibungslos verliefen, gab es auch Ausfälle. Ein Unfall auf der B4 führte zu einer plötzlichen Umplanung der Rückfahrt, und ein weiterer Zug fiel wegen Personalmangel aus. Die Unzuverlässigkeit wird für Pendler zur echten Herausforderung, während Freizeitfahrer sich mit längeren Fahrzeiten abfinden müssen.
Die Probleme sind nicht neu. Michael Kramer, Mitglied der Verbandsversammlung, und Detlef Tanke, Vorsitzender der Verbandsversammlung, bestätigen, dass die marode Strecke dringend saniert werden muss. Der Personalmangel verstärkt die Schwierigkeiten. „Die Berufe des Lokführers und Busfahrers müssen attraktiver werden“, sagt Tanke, während die Reisenden weiterhin auf die Hoffnung setzen, dass die angekündigten Bauarbeiten endlich zu einer stabileren Infrastruktur führen.