Im Kreis Segeberg, einem Landkreis in Schleswig-Holstein, steht das Busangebot vor ernsthaften Herausforderungen. Die bedeutendste Buslinie, die sogenannte Ochsenzoll-Linie 7550, pendelt zwischen Bad Segeberg, Norderstedt und Hamburg, sollte eigentlich im 30-Minuten-Takt betrieben werden. Leider ist dieser Ausbau aufgrund eines massiven Fahrermangels bei der verantwortlichen Firma Autokraft nicht möglich.
Der langersehnte Taktwechsel, der für Dezember 2024 geplant war, wird nun erneut verschoben. Vorangegangene Ankündigungen über die Taktverdopplung haben sich als unrealistisch erwiesen. Der Bus verkehrt gegenwärtig vor allem stündlich, und selbst am Sonntag ist er nur alle zwei Stunden unterwegs. Dies entspricht nicht den Bedürfnissen der Pendler, die täglich aus Segeberg nach Hamburg reisen.
Autokraft kann nicht liefern
Bereits mehrfach wurde versichert, dass die notwendige Zahl an Fahrern zur Verfügung stehen würde, doch das Personalproblem hat sich über das gesamte Jahr hingezogen. ÖPNV-Manager Claudius Mozer bestätigte im Umweltausschuss des Kreises, dass die Verbesserung der Personalsituation nicht zu einem zuverlässigen Betrieb führt, insbesondere was zusätzliche Leistungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) betrifft.
Die Verzögerungen beim Ausbau der Linie 7550 sind jedoch nicht nur ein lokales Problem. Im gesamten Landkreis warten die Bewohner auf zuverlässige Busverbindungen, insbesondere im ländlichen Raum. Der Kreishaushalt scheint von der Situation nicht allzu betroffen zu sein. Denn während Pendler auf den dringend benötigten Bus warten, spart die Kreisverwaltung durch die Verschiebung des ÖPNV-Ausbaus Kosten, die sich auf fast eine Million Euro belaufen. Diese Einsparungen passen gut in die ehrgeizigen Haushaltskonsolidierungspläne des Kreises.
Taktverdichtungen und neue Linien in Sicht?
Trotz der Schwierigkeiten ist ein nachhaltiger Ausbau des Busangebots für den Kreis Segeberg weiterhin geplant. Der Kreistag hatte bereits im Frühjahr 2023 beschlossen, dass die Linie 7550 von Montag bis Samstag im 30-Minuten-Takt und sonntags alle 60 Minuten fahren soll. Diese Planung ist jedoch weiterhin von der Personalsituation bei Autokraft abhängig.
Die notwendige Infrastruktur, um den zahlreichen Pendlern eine angenehme Fahrt zu ermöglichen, ist vorhanden, doch ohne ausreichend Personal bleibt vieles auf der Strecke. Das ÖPNV-System in Segeberg bleibt eingeschränkt, worunter die Nutzer stark leiden. Der Stadtverkehr in Bad Segeberg wurde zudem verringert, was zusätzliche Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste mit sich bringt.
Ein Hoffnungsschimmer scheint in Form der neuen Linie 492 auf, die ab Dezember 2023 den ZOB in Glashütte mit der U-Bahnstation Garstedt verbindet. Diese Linie wird mit elektrischen Kleinbussen alle 20 Minuten bedient und stellt eine der wenigen positiven Entwicklungen im ÖPNV-Angebot des Kreises dar.
Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein, die für den Busverkehr im Hamburger Randgebiet verantwortlich sind, haben deutlich weniger Schwierigkeiten mit der Personaldecke. In Anbetracht dieser Umstände bleibt abzuwarten, wann die dringend benötigten Verbesserungen auch auf der Ochsenzoll-Linie 7550 realisiert werden können. Die Nutzer haben die Entwicklung aufmerksam verfolgt und hoffen auf zeitnahe Lösungen für die bestehende Problematik, während die Polizei hier wie auch in anderen Kreisen ebenfalls auf bessere Busverbindungen angewiesen sind.
Für zusätzliche Informationen, siehe auch die Berichterstattung über diese Thematik auf www.kn-online.de.
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