In einem besorgniserregenden Vorfall in Niedersachsen bleibt der 19-jährige Hamburger Student Aurel S. nach einer Erstsemesterfeier auf einem Campingplatz in der Nähe von Melbeck vermisst. Seit dem Wochenende sind rund 120 Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr und DLRG im Einsatz, um nach dem Studenten zu suchen, doch bisher ohne Erfolg.
Die Suche begann in der Nacht von Freitag auf Samstag, als Aurel mit einer Gruppe von Kommilitonen in der „Outdoorschmiede“ feierte. Nach Zeugenaussagen wurde er noch gegen 23 Uhr gesehen, bevor er plötzlich verschwand. Als seine Abwesenheit bemerkt wurde, verständigte die Gruppe sofort die Polizei.
Intensive Suchmaßnahmen mit modernster Technik
Die Polizei setzte bei den Suchaktionen umfassende Mittel ein, darunter Drohnen, Mantrail- und Flächensuchhunde sowie Boote, die die Uelzener Straße und den angrenzenden Bereich der Ilmenau erkundeten. Kai Richter, der Sprecher der Polizeiinspektion Lüneburg, bestätigte die flächendeckende Überprüfung des Gebiets, blieb jedoch optimistisch, dass Aurel nicht ins Wasser gefallen sei.
Aktuell nehmen die Ermittler aus Sicht der Polizei an, dass es sich um einen tragischen Unglücksfall handeln könnte. Hinweise auf einen Streit oder andere Vorfälle, die zu seinem Verschwinden geführt haben könnten, blieben aus. Am Montag wurden die Suchmaßnahmen erneut verstärkt und auch die Boote des THW waren im Einsatz.
Ein weiterer faszinierender Aspekt der Ermittlungen war die Überprüfung von Aurels WG-Zimmer in Hamburg. Dabei wurde geschaut, ob er eine Apple Watch besaß, mit der man ihn eventuell hätte orten können. Allerdings war dies nicht der Fall. Auch Kleidungsstücke wurden sichergestellt, damit die Mantrailhunde gezielt suchen konnten.
Der Fluss Ilmenau als möglicher Schauplatz
Der Campingplatz, auf dem die Feier stattfand, liegt direkt an der Ilmenau, die zur Zeit viel Wasser führt und damit für zusätzliche Herausforderungen bei den Suchmaßnahmen sorgt. Aurel hatte zum Zeitpunkt seines Verschwindens stark alkoholisiert sein, was eine zusätzliche Komplikation darstellt. Sein Smartphone befand sich noch an seinem Schlafplatz, was darauf hindeutet, dass er möglicherweise unvorhergesehenen Umständen ausgesetzt war.
Zeugen hatten in der Nähe des Campingplatzes von einer Person berichtet, die Aurel ähnelte, und die Hunde der Einsatzkräfte hatten eine Spur aufgenommen, die nach Norden in Richtung Lüneburg führte. Allerdings verlief auch diese Spur im Sand und führte nicht zu einem positiven Ergebnis.
Die Polizei bittet um Mithilfe: Aurel S. wird als etwa 1,75 Meter großer, sportlicher junger Mann beschrieben, mit braunen, nach vorne gekämmten Haaren. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens trug er eine Reißverschlussjacke mit weißer Aufschrift „eightyfive“, blaue Jeans und weiße Nike Air Force-Schuhe. Hinweise zum Verbleib des jungen Mannes können an die Polizei Lüneburg unter der Telefonnummer 04131 8306-2215 gerichtet werden.
Die nächsten Schritte in der Suche sind bereits für Dienstag, dem 15. Oktober, geplant. Die Angehörigen und Freunde des Vermissten hoffen auf jeden Fall auf eine positive Nachricht und stehen unter großer emotionaler Belastung. Währenddessen bleibt die Gemeinschaft in Melbeck und darüber hinaus in Alarmbereitschaft für Informationen, die zur Wiederentdeckung von Aurel S. führen könnten.
Die Entwicklungen rund um diesen Fall werden weiterhin aufmerksam verfolgt, da er nicht nur für die Angehörigen von Bedeutung ist, sondern auch die Fragen zur Sicherheit und Prävention in solchen Situationen aufwirft. Für mehr Informationen über den Fall und die laufenden Ermittlungen steht ein Bericht auf www.abendblatt.de zur Verfügung.