Am Jahrestag des verheerenden Hamas-Überfalls auf Israel, der vor einem Jahr stattfand und mehr als 1.200 Menschenleben forderte, zeigt sich Bundeskanzler Olaf Scholz tief betroffen. Während einer Gedenkzeremonie in Hamburg-Eimsbüttel, in der Synagoge Hohe Weide, versammelten sich etwa 500 Menschen, um der Opfer zu gedenken.
Der Kanzler betonte die anhaltende Trauer und die Solidarität mit den Opfern und deren Angehörigen. „Wir sind immer noch erschüttert“, erklärte Scholz und erinnerte daran, dass die Attacke unter tiefen humanitären Krisen im Gazastreifen leidet. Viele Angehörige deutscher Staatsbürger seien ebenso unter den Geiseln in Gaza, was die Situation für viele noch belastender macht.
Forderung nach Waffenstillstand
Scholz hob hervor, dass eine sofortige Waffenruhe dringend notwendig sei, um die Geiseln freizulassen und Leiden zu mindern. Er forderte alle Akteure auf, Verantwortung zu übernehmen. Dies betrifft nicht nur die kriegerischen Konflikte in Nahost, sondern auch die Bekämpfung von Antisemitismus in Deutschland, der in den letzten Jahren verstärkt zugenommen hat.
„Es ist bedrückend zu sehen, wie der Antisemitismus eine größere Rolle spielt als in den letzten Jahren. Dabei war er schon immer schlimm“, sagte der Kanzler weiter. Er unterstrich die Verantwortung der Bundesregierung und der Gesellschaft, gegenüber den jüdischen Mitbürgern ein sicheres Umfeld zu schaffen.
„Wir werden das tun mit allen Möglichkeiten, die unser Rechtsstaat bietet. Aber auch als Bürgerinnen und Bürger müssen wir uns klar an die Seite unserer jüdischen Mitbürger stellen“, so Scholz. Dies sei wichtig, damit sich die Juden in Deutschland auf die Unterstützung der Gesellschaft verlassen können.
Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2022 hat nicht nur das Leben vieler Menschen in Israel gefordert, sondern auch einen anhaltenden Konflikt im Gazastreifen ausgelöst. Nach aktuellen Schätzungen der dort erhaltenen Gesundheitsbehörden starben in den folgenden Kämpfen seitdem rund 42.000 Menschen, diese Zahl umfasst sowohl Kämpfer als auch Zivilisten. Die UN hat diese Zahlen als glaubwürdig eingestuft.
Auf die Frage, wie Deutschland weiteren Antisemitismus entgegentreten könne, erklärte Scholz, dies müsse eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein, um sicherzustellen, dass alle Bürger, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion, in Sicherheit leben können.
Für detaillierte Informationen zu den Ereignissen und der aktuellen Lage in Nahost, finden sich weitere Berichte unter www.stern.de.
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