Harburg. In der Harburger Elisabeth-Lange-Schule wird ein neues Kapitel im Umgang mit Elterntaxis aufgeschlagen. Rund 80 rot-weiße Poller sollen künftig dafür sorgen, dass der Schulweg für die Schüler sicherer wird.
Die Problematik der Elterntaxis in Harburg
„Elterntaxis“ – ein Begriff, der die vielen Autos beschreibt, mit denen Eltern ihre Kinder täglich zur Schule bringen. Diese Praxis hat in Hamburg über die Jahre zu einer anhaltenden Diskussion geführt. Trotz Aufklärungskampagnen der Polizei und anderer Institutionen, die versuchen, dieses Verhalten zu ändern, bleibt das Problem bestehen. Die neue Pollerinstallation am Ehestorfer Weg ist ein direktes Ergebnis dieser Bemühungen.
Poller als Maßnahmen gegen Gefahren im Straßenverkehr
Die Entscheidung, Poller aufzustellen, wurde nicht leichtfertig getroffen. Vielmehr stellt es einen Versuch dar, Sicherheit für die Schüler zu gewährleisten. Besonders zu Schulbeginn und -schluss kommt es häufig zu gefährlichen Situationen, wenn Eltern ihre Kinder direkt vor der Schule absetzen, ohne auf die Umwelt zu achten. Laut einem Facebook-Nutzer gefährden „Kampfglucken“, wie sie genannt werden, nicht nur ihre eigenen Kinder, sondern auch andere Fußgänger und Radfahrer.
Schwierigkeiten und unerwünschte Effekte
Die Poller sollen verhindern, dass Autofahrer den Gehweg in einer unzulässigen Weise nutzen. Eindrucksvoll stehen sie in Zweierreihen und verschönern zwar nicht unbedingt die Umgebung, sind aber ein notwendiges Übel. Leider zeigen erste Beobachtungen, dass die Abgrenzung nicht immer die gewünschten Ergebnisse bringt: Radfahrer weichen auf den Gehweg aus, anstatt auf der Straße zu fahren, was zusätzliche Risiken birgt.
Die Rolle der Polizei und Anwohner
Die Polizei hat in der Vergangenheit sowohl versuchsanatürliche Aufklärung als auch eine strengere Durchsetzung der Verkehrsregeln praktiziert, jedoch ohne den erhofften Erfolg. Die Anwohner haben gemischte Gefühle bezüglich der Pläne. Einige empfinden die Poller als ästhetisch unpassend, während andere die Notwendigkeit erkennen, Kinder beim Überqueren der Straßen zu schützen und Elterntaxis zu reduzieren.
Bildung von Verkehrskompetenz bei Kindern
Ein zentraler Gesichtspunkt in der Diskussion um Elterntaxis ist die Verkehrserziehung. Fachleute argumentieren, dass Kinder Verkehrskompetenz nur durch praktische Erfahrungen erlangen können. Hierbei steht das Laufen als Fußgänger im Vordergrund. Trotz geeigneter Schulwegtrainings in der Grundschule ist die Anzahl der Elterntaxis weiterhin hoch, was an der Unwilligkeit vieler Eltern liegt, ihre Kinder in den Straßenverkehr zu entlassen.
Fazit
Die Poller an der Elisabeth-Lange-Schule sind sowohl ein Zeichen für die Notwendigkeit, die Sicherheit in der Umgebung von Schulen zu erhöhen, als auch ein Sinnbild der Diskussion über die Rolle der Eltern im Straßenverkehr. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahme tatsächlich zu einer Verringerung der Elterntaxis führt oder ob alternative Lösungsansätze gefunden werden müssen, um das Problem langfristig zu lösen.
– NAG