Das Freilichtmuseum Kiekeberg in Rosengarten bei Hamburg steht am Wochenende ganz im Zeichen der Pflanzen. Der Sommermarkt zieht Gartenliebhaber an, die nicht nur die Schönheit der floralen Vielfalt genießen, sondern auch die Möglichkeit haben, ihre Gärten mit neuen Pflanzen zu bereichern. Dieses Ereignis ist eine wahre Entdeckungstour für alle, die sich für Gartenarbeit begeistern.
Gerade zum Höhepunkt der Vegetationszeit finden Besucher eine beeindruckende Auswahl an Pflanzen, die in voller Blüte stehen. Matthias Schuh, der Gärtner des Museums, erklärt: „Im Gegensatz zum Frühlingsmarkt, wo Pflanzen oft noch in der Entwicklung sind, können die Hobbygärtner hier die voll ausgeblühte Pracht sehen. Jetzt lässt sich sehr gut erkennen, welche Pflanzen am besten in den eigenen Garten passen.“ Dies ist besonders hilfreich für weniger erfahrene Gärtner, die oft mit den Pflanzennamen überfordert sind und im Frühling Schwierigkeiten haben, die Unterschiede zwischen den Setzlingen zu erkennen.
Optimale Bedingungen im Altweibersommer
Der August gehört zu den wärmsten Monaten des Jahres und bietet trotz der hohen Temperaturen ideale Bedingungen zum Pflanzen. „Viele glauben, dass man nur im Frühjahr oder Herbst pflanzen sollte, aber das ist nicht korrekt. Der August ist ein hervorragender Pflanzmonat“, so Schuh. Die tief stehende Sonne und kühlere Nächte schaffen ein ideales Klima, in dem die Pflanzen ihre Wurzeln besser bilden können. „Die feuchte Erde hilft den Pflanzen, sich an ihren neuen Standort zu gewöhnen, bevor der Winter kommt“, fügt er hinzu. In diesen Tagen bietet sich eine seltene Gelegenheit, Pflanzen vor den ersten Frostperiode einzupflanzen und gleichzeitig die Landschaft in voller Farbenpracht zu genießen.
Die richtige Vorbereitung ist entscheidend für eine erfolgreiche Pflanzenübersiedelung. Vor dem Einpflanzen sollten die neuen Gewächse gut gewässert werden, um sicherzustellen, dass sie ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen. Schuh empfiehlt, die Pflanzen über Nacht in Wasser zu legen und das Pflanzloch ebenfalls gut zu wässern. So können die neuen Pflanzen auch einige Tage ohne zusätzliche Bewässerung überstehen, selbst während trockener Perioden.
Vielfältiges Angebot und kulinarische Köstlichkeiten
Rund 90 Aussteller aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark werden ihre Waren anbieten. Neben einer Vielzahl von Pflanzen sind auch dekorative Gegenstände und zahlreiche kulinarische Spezialitäten im Angebot. Die Gäste können zwischen Edelstahl- und Kupferdekorationen, Vasen, Keramik und mehr wählen. Wer sich nicht nur mit Pflanzen, sondern auch mit gutem Essen verwöhnen lassen möchte, findet im Museumsgasthof Stoof Mudders Kroog norddeutsche Speisen, Kräuter, Öle und sogar hausgemachte Kuchen im Café des Museums.
Der Pflanzenmarkt bietet nicht nur Gelegenheit zum Einkauf, sondern auch zu fachkundiger Beratung in allen Fragen rund um die Pflanzung und Pflege. Vorführungen und Mitmachprogramme für Kinder machen den Besuch zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Hier können auch historische Spiele ausprobiert werden, was für zusätzlichen Spaß sorgt.
Der Pflanzenmarkt findet am 24. und 25. August von 10 bis 18 Uhr im Freilichtmuseum Kiekeberg statt. Der Eintritt beträgt 11 Euro, während der Zugang für Kinder unter 18 Jahren kostenlos ist. Damit ist dieses Event nicht nur eine großartige Gelegenheit für Pflanzenliebhaber, sondern bietet auch einen unterhaltsamen Rahmen für Familien, die gemeinsam einen schönen Tag verbringen möchten.
Pflanzen als nachhaltige Investition
Der Kauf von Pflanzen in voller Blüte stellt eine nachhaltige Investition in die eigene Gartenlandschaft dar. Besucher können sicher sein, dass ihre neu erworbenen Pflanzen in der Lage sind, über den Winter zu kommen und im nächsten Jahr erneut zu blühen. Die Vorteile des Sommermarktes am Kiekeberg unterstreichen, dass der Altweibersommer nicht nur eine praktische, sondern auch eine ästhetische Bereicherung für jeden Gartenbesitzer darstellt.
Die Bedeutung des Altweibersommers für Gärtner
Der Altweibersommer, der in Mitteleuropa im Spätsommer auftritt, hat nicht nur kulturhistorische Bedeutung, sondern auch ökologische Vorteile für den Gartenbau. In dieser Zeit zeigen sich die ersten Anzeichen des Herbstes, die Temperaturen sinken jedoch oft nicht stark genug, um das Gedeihen der Pflanzen zu bremsen. Die wärmeren Tage und kühleren Nächte schaffen ideale Bedingungen für viele Gartenpflanzen, die gerade jetzt besser anwurzeln können.
Dieser natürliche Rhythmus ist nicht nur für Hobbygärtner wichtig, sondern auch für die ökologischen Systeme in den Gärten. In dieser Zeit haben nützliche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge noch genug Nahrung, was zur Bestäubung von Pflanzen beiträgt. Das Verständnis dieser Zusammenhänge kann helfen, die Biodiversität im eigenen Garten zu fördern und somit die Umwelt zu unterstützen.
Aktuelle Trends im Gartenbau
Die Gartenbauindustrie hat in den letzten Jahren einige bemerkenswerte Trends erlebt, die auch auf Märkten wie dem Pflanzenmarkt am Kiekeberg widergespiegelt werden. Urbane Gärten gewinnen an Popularität, und immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, um auf kleinen Träumen oder Balkonen Blumen und Gemüse anzubauen. Der Fokus auf umweltfreundliche und nachhaltige Gartenpraktiken, wie die Verwendung von Bio-Pflanzen und das Anlegen von bienenfreundlichen Gärten, ist ein weiterer bedeutender Trend.
Statistisch gesehen zeigen Umfragen, dass ein wachsendes Interesse an nachhaltigem Gärtnern und der Verwendung lokaler Pflanzenarten besteht. Ein Bericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat ergeben, dass etwa 80 % der Deutschen den Anbau von eigenen Lebensmitteln als wichtig erachten. Dies zeigt, wie der Wunsch nach Selbstversorgung in der Gesellschaft verankert ist und wie Märkte wie der am Kiekeberg dazu beitragen, dieses Interesse zu unterstützen.
Gartenmärkte in der Region: Eine kulturelle Tradition
Gartenmärkte, wie der am Kiekeberg, sind mehr als nur Verkaufsveranstaltungen; sie sind Teil einer tief verwurzelten Tradition in der deutschen Kultur. Diese Märkte haben oft einen lokalen Charakter und ermöglichen den Austausch zwischen Gärtnern, Fachleuten und Hobbyisten. Die Begegnungen bieten nicht nur Möglichkeiten zum Kaufen und Verkaufen, sondern fördern auch das Gemeinschaftsgefühl und das Teilen von Wissen über Pflanzen und Gartenpflege.
In der Region Hamburg gibt es eine lange Geschichte solcher Märkte. Ein weiterer bekannter Pflanzenmarkt findet jährlich im Botanischen Garten Hamburg statt, wo Liebhaber eine Vielzahl von Pflanzen, Samen und Gartenzubehör finden können. Solche Events sind nicht nur für die örtliche Wirtschaft von Bedeutung, sondern stärken auch die Gemeinschaft und die Wertschätzung für Natur und Umwelt.
– NAG