Sieghard Wilm (59), der charmante Pastor der St.-Pauli-Kirche in Hamburg, hat große Pläne für die Stadt, die ihn geprägt hat. Seit 2002 kennt er das pulsierende Leben im Kiez wie kein anderer und setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Hamburg barrierefreier zu gestalten. „Ein Tag Bürgermeister von Hamburg – meine erste Amtshandlung: Aufzüge an der S-Bahn Reeperbahn installieren! Das Kiez-Erlebnis soll für jeden erreichbar sein“, fordert Wilm.
Sein Herz schlägt für das Dockland-Gebäude in Altona, wo er die 136 Treppenstufen hinaufsteigt, nur um sich mit einem atemberaubenden Blick über Stadt und Hafen zu belohnen. „Das ist mein persönlicher Lieblingsort für ein besinnliches Morgengebet“, erklärt er emotional. Obwohl sich viele auffällig zurückhaltend mit Geldangelegenheiten befassen, ist Wilm anderer Meinung: „Wir sollten drüber reden, in wessen Taschen es verschwindet und wo es dann wem fehlt!“ Ein Mutmacher, der die St. Pauli-Gemeinschaft aktiv zum Nachdenken anregen möchte.
Eine Umfrage über Hamburgs Schönheiten
Seine Abneigung gegenüber Klischees macht ihn sympathisch. Wilm schwärmt: „St. Pauli, abseits der berühmten Reeperbahn, fasziniert mich mit seiner Liebenswürdigkeit und den unzähligen Geschichten.“ Doch was ihn wirklich zum Lachen bringt, sind moderne Jugendwörter. „Aura? Wie hat diese antiquierten Vokabel Karriere gemacht?“ Bei ihm gibt es stets einen Grund zu schmunzeln!
Und auch in der Selbstreflexion bleibt Wilm ehrlich: „Bei Kritik neige ich zu großen Selbstzweifeln, doch ich lerne, dass ich es nicht allen recht machen kann.“ Wenn er am Abend zur Entspannung auf dem Sofa sitzt, freut er sich heimlich über „Inspector Barnaby“ – „die Serie ist einfach so herrlich verschroben und sehr britisch!“ Dabeisein und mitreden, das ist Wils Motto für eine vielfältige Hansestadt!