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Nordseekrabben: Preise sinken – Bald wieder beim Discounter?

Die Krabbenbrötchen-Krise neigt sich dem Ende zu: Nachdem die Preise in Hamburg bis zu 15 Euro erreichten, sorgen steigende Fänge in der Nordsee und den Niederlanden für sinkende Verbraucherpreise – könnten bald wieder Krabben im Discounter landen?

Die Nordseekrabben, die in den letzten Monaten zur Mangelware geworden sind, zeigen Anzeichen einer Rückkehr auf den Markt. Nachdem Verbraucher in Hamburg für ein Krabbenbrötchen mitunter bis zu 15 Euro zahlen mussten, gibt es nun Hoffnung auf sinkende Preise. Fischer berichten von einem Anstieg der Fänge, insbesondere in den Niederlanden und entlang der niedersächsischen Küste. Philipp Oberdörffer, Fischereiexperte bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg, erklärt: „Vor ein paar Monaten haben Fischer für ein Kilogramm Krabben mit Schale noch zehn Euro bekommen, zurzeit sind es fünf Euro“. Diese Informationen deuten darauf hin, dass die Zeiten hoher Preise möglicherweise bald vorbei sein könnten.

Die steigenden Fänge in den Gewässern bringen jedoch keinen sofortigen Preisrückgang im Einzelhandel mit sich. Die frisch gefangenen Krabben müssen zunächst in Marokko verarbeitet werden, bevor sie wieder in den Supermärkten landen können. „Jetzt muss das Fleisch erst mal geschält werden“, fügt Oberdörffer hinzu. Nur wenn sich die Liefermenge erhöht, können auch Discounter wieder Krabben im Sortiment führen. Viele Händler hatten aufgrund der geringen Verfügbarkeit die Produkte aus ihren Regalen entfernt.

Späte Rückkehr der Krabben

Trotz der positiven Entwicklungen in der Fangquote gibt es jedoch auch Gründe zur Vorsicht. Besonders vor der schleswig-holsteinischen Küste sind die Fänge im August deutlich geringer ausgefallen als in Niedersachsen. „Das haben wir so auch schon im letzten Jahr beobachtet. Da haben September und Oktober den Fischern in Schleswig-Holstein die Saison gerettet“, betont Oberdörffer. Es bleibt also abzuwarten, ob die Fänger im Norden wieder ausreichend Erträge erzielen werden, um die Versorgung sicherzustellen.

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Insgesamt wurden 2023 bislang rund 6000 Tonnen Krabben in Deutschland angelandet. Dies ist jedoch ein weit geringerer Wert im Vergleich zu den Jahren 2000 bis 2015, wo die Fänge im Durchschnitt doppelt so hoch waren. Angesichts dieser Zahlen ist es bemerkenswert, wie stark die Marktlage schwankt und wie wichtig die nächsten Monate für die Erneuerung der Lieferkette sind. Die hohen Verbraucherpreise, die in den vergangenen Monaten das Bild prägten, könnten bald Geschichte sein, vorausgesetzt, die Fischer können ihre Fangquoten stabilisieren.

Die Entwicklung auf dem Krabbenmarkt wird weiterhin beobachtet. Besonders die wichtigsten Akteure, wie die Discounter und Restaurants, hoffen auf eine Rückkehr zu niedrigeren Preisen. Der Markt für die beliebten Schalentieren scheint in Bewegung zu sein, und mit mehr Verfügbarkeit könnte auch der Verbraucher bald von günstigeren Krabbengerichten profitieren.

Für weitere Informationen über die aktuelle Lage der Krabbenfänge und deren Auswirkungen auf den Markt, kann der umfassende Bericht auf www.welt.de eingesehen werden.

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