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Neues Wohnprojekt in Hamburg-Langenhorn: 700 Wohnungen im Diekmoor!

In Hamburg, konkret im Stadtteil Langenhorn, steht ein umstrittenes Bauprojekt ins Haus, das die Entwicklung von 700 neuen Wohnungen auf einer Kleingartenfläche im Diekmoor vorsieht. Während die Pläne ambitioniert erscheinen, sind sie auch nicht ohne Widerstand. Insbesondere der massive Eingriff in die natürliche Umgebung sorgt für Diskussionen und Bedenken bei den Anwohnern.

Die offizielle Präsentation des Projekts fand vor Kurzem statt, als die Entwürfe aus einem internationalen Wettbewerb vorgestellt wurden, an dem Architekten und Landschaftsplaner teilnahmen. Der erste Platz ging an die Architekten von Winking Froh in Zusammenarbeit mit WES LandschaftsArchitektur, die für ihren Entwurf mit 15.000 Euro ausgezeichnet wurden. Oberbaudirektor Franz-Joseph Höing lobte das Siegerprojekt, da es die Rahmenplanung optimal umgesetzt habe. Geplant sind vier- bis achtgeschossige Wohngebäude, die inmitten von viel Grün stehen sollen. Höing sagte, dieses Konzept zeige eine „Idee, wie man in dem neuen Quartier wohnen könnte“.

Kontroversen um die geforderten Wohnräume

Der Bezirk Hamburg-Nord sieht in diesem Wettbewerb einen wichtigen Schritt. Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz von den Grünen betonte, dass dieser Fortschritt entscheidend auf dem Weg zu einer städtebaulich vorbildlichen Lösung sei. von entsprechender Bedeutung war, dass er den Senat bereits in der Frühphase des Projekts drängte, um ein mögliches Bürgerbegehren zu vermeiden.

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Doch nicht alle Anwohner unterstützen das Vorhaben. Die Initiative „Rettet das Diekmoor“ kritisierte bei der Wettbewerbspräsentation, dass solche Planungen „jede Zukunftsplanung ins Absurde führen“ könnten. Sie warnen davor, dass wertvolle Natur im Norden Hamburgs einem weiteren Stück Beton weichen müsste, während gleichzeitig die Themen Klimaerwärmung und Artensterben immer drängender werden.

Der siegreiche Entwurf bietet neben den Wohnungen auch eine grüne Fläche am U-Bahnhof Langenhorn Nord sowie einen ansprechenden Quartierseingang. Diese Bereiche sollen eine hohe Aufenthaltsqualität bieten und die neue Nachbarschaft lebendiger gestalten. Geplant sind verschiedene Nutzungsmöglichkeiten im Erdgeschoss und ein Mobility-Hub, der den Zugang zu Carsharing, öffentlichem Nahverkehr, Leihrädern und E-Scootern erleichtert.

Die Wohngebäude sollen in einer hofähnlichen Anordnung gestaltet werden, die den Bewohnern eine Vielzahl von Wohnoptionen bieten soll. Die Gebäude werden so zueinander ausgerichtet, dass eine freundliche Nachbarschaft entsteht. Besondere Aufmerksamkeit wird auch auf die Orientierung der südlichen Bebauung entlang des Foorthkamps gelegt.

Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse

Der Entwurf von Winking Froh Architekten wird die Basis für die weitere Funktionsplanung bilden. Dabei sollen Ergebnisse aus aktuellen Untersuchungen zu Themen wie Kaltluftströmung, Abwasser und Naturschutz berücksichtigt werden. Der Bebauungsplan wird in einem mehrstufigen Prozess entwickelt.

Mit dem neuen Bauvorhaben sollen auch wichtige soziale Fragen beantwortet werden. Werner-Boelz sieht in den 700 neuen Wohnungen, von denen 60 Prozent öffentlich gefördert sind, eine Antwort auf die drängende Frage nach bezahlbarem Wohnraum. Der Gewinnerentwurf ist laut ihm eine gute Grundlage für die zukünftige Wohnqualität und das Leben in dieser neuen Nachbarschaft.

Wenngleich viele Fragen noch offen sind, werden die Wettbewerbsentwürfe bis zum 18. Oktober im Bezirksamt am Langenhorner Markt ausgestellt und sind für Interessierte zugänglich. Dies ist eine Gelegenheit, sich ein Bild von den zukünftigen Möglichkeiten in diesem neuen Stadtquartier zu verschaffen.

Die Entwicklungen rund um diesen Baustart in Langenhorn bleiben weiterhin spannend und zeigen, wie eng moderne Bauprojekte mit den Bedürfnissen an Wohnraum und dem Schutz von Natur in Einklang gebracht werden müssen.

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