Hamburg erlebte kürzlich eine hitzige Diskussion über die Finanzierung zusätzlicher Polizeikosten bei Hochrisiko-Fußballspielen. Im Mittelpunkt dieser Debatte steht der Sportvorstand des Hamburger Sportvereins (HSV), Stefan Kuntz, der als ausgebildeter Polizist eine klare Haltung zu diesem Thema hat. Kuntz kritisiert die Idee, eine bundesweite Fondslösung zur Begleichung der Kosten einzuführen, die seit Jahren kontrovers diskutiert wird.
Der Vorschlag, einen länderübergreifenden Polizeikosten-Fonds ins Leben zu rufen, wird von den Regierungsfraktionen von SPD und Grünen in Hamburg unterstützt. Diese wollen am kommenden Mittwoch einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft einbringen. In diesem Rahmen sollen alle Proficlubs zum Beispiel für die Kosten aufkommen, die durch zusätzliche Polizeieinsätze bei Risikospielen entstehen. Kuntz hat jedoch eine andere Sichtweise: „Der HSV ist dagegen“, erklärte er in der NDR-Sendung „Sportclub“.
Kuntz‘ Argumente gegen den Fond
Stefan Kuntz weist darauf hin, dass er in seiner Zeit als Polizist in den 1980er Jahren gelernt hat, dass die Verantwortung für die öffentliche Sicherheit in erster Linie bei der Polizei liege. Er erkennt die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit an, stellt jedoch klar, dass die Behandlung von Veranstaltungen, ob Fußballspiel oder Volksfest, gleichwertig sein sollte. „Wir müssen alle Veranstaltungen gleich behandeln und nicht aus dem Fußball etwas Besonderes machen“, argumentierte Kuntz. Die Besorgnis, die aus den zusätzlichen Kosten resultiert, sieht er als übertrieben an und fragt sich, wie die Gesellschaft mit der Sicherheit bei anderen Großveranstaltungen umgeht, wie beispielsweise auf Jahrmärkten.
Sein Standpunkt spiegelt die Position der Deutschen Fußball Liga wider, die ebenfalls für eine differenzierte Behandlung von Sportveranstaltungen plädiert. Kuntz betont zudem, dass das Entstehen von Gewalt nicht allein auf die Sportveranstaltungen zurückzuführen sei. „Die Frage ist doch: Was ist denn dann mit der Kirmes? Wir sind doch nicht dafür verantwortlich durch unsere Veranstaltung, dass Gewalt entsteht“, fügte er hinzu, um zu illustrieren, dass auch andere Events potenziell riskant sein können.
Die Debatte um die Finanzierung der Polizeikosten bleibt angesichts der anhaltenden Diskussionen über Sicherheit im Fußball relevant. Kuntz‘ klare Ablehnung der geplanten Fondslösung könnte Auswirkungen auf die politische Agenda und die Finanzierung von Sicherheitsmaßnahmen bei Fußballspielen haben. Diese Entwicklung wird weiterhin aufmerksam beobachtet werden, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Monitore und Debatten in der Hamburger Bürgerschaft.
Für weitere Informationen über die Positionen im aktuellen Polizeikostenstreit, sehen Sie den Bericht auf www.n-tv.de.