Die Diskussion um die Krankenhausreform in Deutschland steht in Hamburg ganz oben auf der Tagesordnung des Bundestags, der heute über den finalen Entwurf abstimmen wird. Während die Hamburger Sozialbehörde optimistisch ist, zeigen sich die Krankenhäuser besorgt über die Auswirkungen der Reform auf ihre Finanzen.
Die Hamburger Regierung ist zuversichtlich, dass keine Kliniken aufgrund der Reform schließen müssen. Insbesondere hat sich die Sozialbehörde für Fachkliniken eingesetzt, darunter das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf, das sich auf die Versorgung von Menschen mit Behinderungen spezialisiert hat. Gleiches gilt für die beiden Kinderkrankenhäuser in Rahlstedt und Altona, deren Finanzierung auch nach der Reform gesichert bleibt, da sie aus dem umstrittenen System der Fallpauschalen herausgenommen werden.
Reform und Spezialisierung
Melanie Schlotzhauer, die Senatorin für Gesundheit und Soziales in Hamburg, zeigt sich erfreut über die bevorstehenden Änderungen. Sie betont, dass die Reform es Hamburg ermöglichen wird, sich als Gesundheitsmetropole weiterzuentwickeln. "Ab 2026 werden wir gemeinsam mit den Krankenhäusern die Spezialisierung weiter vorantreiben. Zudem wollen wir die Ambulantisierung fördern und die Krankenhausplanung langfristig optimieren," erklärte Schlotzhauer.
Finanzierungsproblematik
Allerdings bleiben sowohl die Sozialbehörde als auch die Hamburger Krankenhäuser hinsichtlich der finanziellen Ausstattung kritisch. Es gibt die Befürchtung, dass in der Übergangsphase nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um die laufenden Kosten zu decken. Diese Sorgen werden von der Hamburger Krankenhausgesellschaft geteilt, die die Abgeordneten im Bundestag eindringlich auffordert, der Reform nicht zuzustimmen, da sie eine erhebliche Finanzierungslücke sieht, die durch die reformierten Strukturen nicht gedeckt wird.
Dennoch sieht die Sozialbehörde die Notwendigkeit, den Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern nicht anzurufen, was zeigt, dass Hamburg trotz der finanziellen Unsicherheiten an dem aktuellen Reformprozess festhalten möchte. Im Gegensatz dazu haben einige andere Bundesländer angekündigt, diesen Schritt zu gehen, um ihre Bedenken zu äußern.
Weitere Informationen zur Debatte über die Krankenhausreform sind hier zu finden.
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