In einem bedeutenden Schritt hat der Bundestag die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgeschlagene Krankenhausreform verabschiedet. Die Reform, die auf eine Reduzierung der Kliniken abzielt und eine stärkere Spezialisierung der verbleibenden Einrichtungen vorsieht, sorgt jedoch für kontroverse Diskussionen, insbesondere in Hamburg. Der Bundesrat wird im November über die Pläne abstimmen müssen.
Die Hamburger Sozialbehörde zeigt sich optimistisch, dass die Reform keine Schließungen von Kliniken in der Stadt nach sich ziehen wird. Besonders betont wurden dabei spezialisierte Einrichtungen wie das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf, das sich auf die Behandlung von Menschen mit Behinderungen konzentriert. Auch die beiden unabhängigen Kinderkrankenhäuser in Rahlstedt und Altona werden von den neuen Regelungen profitieren, indem ihre Finanzierung vollständig aus dem System der Fallpauschalen herausgenommen wird.
Optimismus und Herausforderungen
Obwohl die Sozialbehörde die entsprechenden Fachkliniken verteidigt, gibt es Bedenken hinsichtlich der Finanzierung während der Übergangsphase der Reform. Hamburger Krankenhäuser fürchten, dass eine bedeutende Finanzierungslücke entstehen könnte, die nicht durch die Reform geschlossen wird. Die Hamburger Krankenhausgesellschaft hat daher alle Bundestagsabgeordneten aus Hamburg aufgefordert, gegen die Reform zu stimmen.
Hamburgs Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer sieht die Reform dennoch als einen positiven Schritt. Sie erklärte, dass die Neuerungen Hamburg helfen werden, den Weg zur Gesundheitsmetropole weiter zu verfolgen. Ab 2026 plant die Stadt, gemeinsam mit den Krankenhäusern und Krankenkassen weitere Spezialisierungen in ihrem Krankenhausplan zu vereinbaren und eine langfristige Verbesserung der Krankenhausplanung anzustreben.
Dennoch bleibt abzuwarten, ob in der Übergangszeit genügend finanzielle Mittel für die Kliniken bereitgestellt werden. Die Sozialbehörde steht weiterhin kritisch zu den offenen Finanzierungsfragen, doch Hamburg wird den Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern nicht anrufen, während andere Bundesländer diesen Schritt angekündigt haben.
Die Diskussion über die Auswirkungen der Reform wird weiterhin geführt, und die Frage, wie sich die neue Regelung auf die medizinische Versorgung in Hamburg und darüber hinaus auswirkt, bleibt zentral. NDR.de berichtet, dass die Reform an verschiedenen Orten in Deutschland unterschiedliche Reaktionen hervorruft.
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