Ein bemerkenswerter Akt der Zivilcourage hat in Wildeshausen für Aufsehen gesorgt. Am Montag, als im Alexanderstift ein Brand ausbrach, zeigten drei syrische Männer beispielhaft, wie wichtig es ist, in Notsituationen zusammenzuhalten und einander zu helfen.
Einsatz für die Gemeinschaft
Wessam Alali (39), Mohammad Al Hammoud (39) und sein 30-jähriger Bruder aus Hamburg wurden in der Nacht von einem Alarm aus ihrer Wohnung auf der Heemstraße geweckt. Anstatt sich zurückzuziehen, entschieden sie, sofort zu helfen. „Es ist doch selbstverständlich, Menschen in Not zu helfen“, betont Alali. Besonders wichtig war es ihnen, die Bewohner des Altenheims schnell und sicher zu evakuieren, da viele von ihnen bettlägerig sind und nicht in der Lage waren, sich selbst zu retten.
Herausforderung bei der Evakuierung
Insgesamt mussten fast 90 Senioren aus dem Gebäude gebracht werden, nachdem ein Brand in einem Technikraum ausgebrochen war und giftiger Rauch sich durch das gesamte Altenzentrum ausbreitete. Die Helfer waren sich der Gefahr bewusst, jedoch überwogen ihr Mut und das Gefühl der Verantwortung. „Uns war klar, dass es riskant war, aber Menschenleben waren in Gefahr“, erklärt Al Hammoud.
Körperliche Belastung und Dankbarkeit
Bei der Evakuierung verletzte sich Alali am Fuß und atmete zudem schädlichen Rauch ein, was eine Behandlung im Krankenhaus notwendig machte. In den folgenden Wochen wird er krankgeschrieben sein, während seine Kameraden ähnliche Belastungen durchlebten. „Nach dem Brand war ich völlig erschöpft und meine Hände zitterten. Das Adrenalin war vorbei“, erinnert sich Alali. Trotz dieser persönlichen Herausforderungen berichten alle drei von einem starken Gefühl des Zusammenhalts und der Erfüllung, anderen in einer kritischen Situation geholfen zu haben.
Lob von der Leitung des Alexanderstifts
Sascha Lücke, der Leiter des Seniorenzentrums, drückte seine Anerkennung für die mutigen Aktionen der drei Männer aus: „Sie waren unter den Ersten, die zur Unterstützung kamen und halfen, die Bewohner sicher zu evakuieren.“ Die Leitung des Alexanderstifts lud die Syrer ein, um ihnen persönlich für ihren Einsatz zu danken. „Zivilcourage sollte in jeder Gesellschaft gefördert werden“, fügt Lücke hinzu und mahnt, dass der gesamte Einsatz nicht ohne die Unterstützung vieler anderer Helfer möglich gewesen wäre.
Ein neuer Blick auf Nachbarschaftshilfe
Der Vorfall zeigt nicht nur die Anstrengungen individueller Helfer, sondern auch die bedeutende Rolle, die Integration und Zusammenarbeit in der Gemeinschaft spielen können. Alali und Al Hammoud sind geflüchtete Syrer, die sich in Deutschland ein neues Leben aufgebaut haben, und nun mit ihren schnellen Maßnahmen einen bedeutenden Beitrag zur Sicherheit ihres neuen Zuhauses leisten. Solche Taten können ein positives Beispiel für Solidarität und menschliche Nähe in einer zunehmend entzweiten Gesellschaft sein.
Die Ereignisse im Alexanderstift sollten uns daran erinnern, wie wichtig es ist, sich in Krisensituationen gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam für das Wohl der Gemeinschaft einzutreten.
– NAG