Im Freilichtmuseum Kiekeberg findet vom 3. bis 6. Oktober ein faszinierendes Spektakel statt – der Historische Jahrmarkt. Bei diesem Event stehen nostalgische Attraktionen im Fokus, die Erinnerungen an vergangene Zeiten wecken. Das Museum öffnet täglich von 10 bis 18 Uhr, wobei der Eintritt für Erwachsene 11 Euro beträgt. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Zugang, wobei einige Fahrgeschäfte und Angebote eventuell zusätzliche Kosten verursachen.
Besucher erleben eine Zeitreise durch verschiedene Jahrzehnte mit Attraktionen wie dem über 120 Jahre alten Riesenrad „Russische Luftschaukel“ von 1902 oder dem Karussell aus dem Jahr 1927. Zudem können kleinere Gäste ihre Fähigkeiten an Spielbuden unter Beweis stellen und beim Entenangeln oder Dosenwerfen ihr Glück versuchen. Für die Eingeweihten gibt es sogar die Möglichkeit, in die Zukunft zu blicken, indem sie sich die Karten legen lassen. Außerdem können Kinder an den Tagen Donnerstag, Samstag und Sonntag auf Ponys reiten.
Kostenlose Vorführungen
Das Event bietet nicht nur Fahrgeschäfte, sondern auch ein buntes Rahmenprogramm mit kostenlosen Vorführungen. So wird das „Dortmunder Puppentheater“ zu vier verschiedenen Zeiten für Jung und Alt auftreten. Den kleinen Zuschauern wird zudem der „Flohzirkus Freddy“ präsentiert, während die faszinierende „Laterna Magica“ nostalgische Bildprojektionen vorführt. Auch der „Eisen-Hans“, der mit großer Muskelkraft beeindruckende Gewichte hebt, und eine magische Zaubershow sorgen für jede Menge Unterhaltung während des Jahrmarktes.
Die Geschichte der Attraktionen ist ebenso spannend wie ihre Nutzung. Die Schiffschaukel aus den 1950er Jahren, die nun zum Freilichtmuseum gehört, wurde renoviert und strahlt in neuem Licht. Schiffsschaukeln sind seit den 1890er Jahren auf Märkten bekannt, wobei die Besucher meist zu zweit Platz nehmen und durch Muskelkraft in Bewegung versetzt werden. Über die Jahre hinweg wurden zahlreiche Modelle entwickelt, die den heutigen Fahrgeschäften stark ähneln.
Das Riesenrad, das in diesem Jahr zum Einsatz kommt, misst stolze 13,5 Meter. Dieses beeindruckende Stück gehört Werner Feldmann und ist eines der ältesten transportablen Riesenräder überhaupt. Die Ursprünge dieser Art von Fahrgeschäft lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen, als sie ursprünglich in den Lustgärten des Adels vorkamen. Später zogen Schausteller mit diesen Attraktionen auf Jahrmärkte, wodurch sich die Tradition des Riesenrades im Laufe der Jahrhunderte festigte.
Das Karussell stammt aus dem Besitz von Wolfgang Harndt und ist fast ein ganzes Jahrhundert alt. Die Idee der Karussells geht auf die Reitübungen von Rittern zurück, die im Kreis ritten und dabei Ringe oder Puppen zu stechen versuchten. Dieses ursprüngliche Spiel entwickelte sich im 17. Jahrhundert zu einem Vergnügen für die wohlhabenden Schichten und wurde schließlich im 18. Jahrhundert auch für das einfache Volk zugänglich.
Die Entwicklung der Jahrmärkte ist ebenfalls eine interessante Geschichte. Ursprünglich als Waren- und Krammärkte im Mittelalter entstanden, wandelten sich Jahrmärkte allmählich zu reinen Vergnügungsmärkten. Ihre Termine waren oft an kirchliche Feste gebunden, mit vielen Veranstaltungen, die die Herbsternte feierten. Ab dem 19. Jahrhundert traten Akrobaten, Theaterstücke und exotische Tiere auf, während Fahrgeschäfte und Geschicklichkeitsspiele immer dominanter wurden. Diese Entwicklung leistete einen maßgeblichen Beitrag zur blühenden Karussellindustrie in Deutschland, die mit Persönlichkeiten wie dem „Karussellkönig“ Hugo Haase aus Winsen/Luhe eng verbunden ist.
Für aktuelle Informationen und Details zu den Attraktionen und Veranstaltungen können Interessierte die Website kiekeberg-museum.de besuchen. Der Historische Jahrmarkt verspricht ein spannendes Erlebnis für die ganze Familie und weckt Erinnerungen an Zeiten von Nostalgie und Freude.