Im Landkreis Harburg, genauer gesagt in den Stadtteilen Hittfeld und Rosengartener Klecken, hat das renommierte Unternehmen Otto Dörner mit einer neuen Recyclinganlage namens „ORCA“ einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Bauwirtschaft unternommen. Der große Familienbetrieb, der seit drei Generationen besteht und einen Jahresumsatz von über 275 Millionen Euro erzielt, feierte kürzlich das Richtfest dieser hochmodernen Einrichtung. Mit einem Investitionsvolumen von rund 22 Millionen Euro stellt dies die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte dar.
Die neue ORCA-Anlage wird als „Nassklassierungsanlage“ bezeichnet, weil sie in der Lage ist, durch eine Wasserreinigung die feinsten Sande und Kies aus Bau- und Abbruchabfällen zu gewinnen. Diese innovative Technologie ermöglicht es, Materialien zu recyceln, die in der Vergangenheit oft lediglich für den Straßenbau verwendet wurden. In der geplanten Kapazität kann die Anlage jährlich bis zu 150.000 Tonnen Material verarbeiten und wird eine Fläche von 3,5 Hektar einnehmen, was ungefähr der Größe von 28 olympischen Schwimmbecken entspricht.
Wichtige Rolle in der Kreislaufwirtschaft
Bei der festlichen Einweihungszeremonie hob Oliver Dörner, geschäftsführender Gesellschafter von Otto Dörner, die zentrale Bedeutung dieser Anlage für die Kreislaufwirtschaft hervor. „Sekundärbaustoffe sind die Baustoffe der Zukunft“, erklärte er. Diese Ansichten wurden auch von Landrat Rainer Rempe geteilt, der die Innovationskraft des Projekts würdigte und es als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz darstellte.
Die ORCA-Anlage wird es ermöglichen, etwa 97 Prozent des angelieferten Materials erneut zu verwerten, wobei nur drei Prozent als Abfall verbleiben. Dies stellt einen erheblichen Fortschritt im Bezug auf die Herausforderungen dar, denen die Bauindustrie gegenübersteht, insbesondere in Bezug auf Ressourcenschonung und die Sicherstellung der Materialversorgung. Gerade in Anbetracht der begrenzten Sand- und Kiesvorkommen in der Umgebung Hamburgs gilt „ORCA“ als wegweisende Lösung. Unterstützt durch 2,7 Millionen Euro aus dem „Umweltinnovationsprogramm“ des Bundesumweltministeriums, wird dieses Projekt bundesweit Beachtung finden.
Mit dem Projekt ORCA zeigt die Otto Dörner Gruppe, eines der größten Ver- und Entsorgungsunternehmen in Norddeutschland, dass sie bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und nachhaltige Lösungen für die Bauwirtschaft zu entwickeln. Jährlich bewegen sie über 90 Lastwagen mit etwa 3,5 Millionen Tonnen Material und unterstreichen damit das große Potenzial der Branche, einen klimafreundlicheren Weg zu beschreiten.
Das Unternehmen plant die vollständige Inbetriebnahme der ORCA-Anlage für das Frühjahr 2025. Das ist nicht nur ein Meilenstein für die Otto Dörner Gruppe, sondern auch ein signalstarkes Zeichen für alle Unternehmen in der Branche, dass innovative Ansätze gefragt sind, um nachhaltige Praktiken in der Bauindustrie zu etablieren. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt einen Schritt in die Zukunft machen können“, sagte Luca Richter, Referent der Geschäftsführung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ORCA-Anlage nicht nur der Otto Dörner Gruppe zugutekommt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leistet. Die Fortschritte, die hier erzielt werden, könnten potenziell einen dominoartigen Effekt auf die gesamte Branche haben und andere Unternehmen dazu ermutigen, ähnliche Wege zu gehen. Ein solcher Wandel hin zu erneuerbaren Materialien und nachhaltigeren Praktiken könnte die Zukunft der Bauwirtschaft nachhaltig beeinflussen.
Weitere Informationen zu diesem zukunftsträchtigen Projekt bietet der Artikel auf www.kreiszeitung-wochenblatt.de.