In Hittfeld wurde kürzlich ein wegweisendes Medienzentrum eingeweiht, das den Anforderungen der digitalen Bildung gerecht werden soll. Landrat Rainer Rempe betonte bei der Eröffnungsveranstaltung die Bedeutung dieser Einrichtung für die Verbindung von Theorie und Praxis. Das Medienzentrum umfasst ein modernes Lernumfeld von 430 Quadratmetern, ausgestattet mit hochwertigem technischen Equipment, das insbesondere zertifizierten Vereinen, Schulen und Institutionen zur Verfügung steht.
Das Herzstück des Medienzentrums bildet das „DigiLab“, wo Lernende die notwendigen Fähigkeiten erwerben können, um in der digitalen Welt selbstbewusst zu agieren. Hier geht es nicht nur um den Umgang mit Technik, sondern auch um die Förderung von Medienkompetenz und Selbstwirklichkeitserfahrung.
Wachsendes Bewusstsein für digitale Kompetenzen
„Die Zukunft gehört denen, die die Möglichkeiten der Digitalisierung verstehen und nutzen“, eröffnete Rempe seine Rede und untermauerte damit die Relevanz des neuen Zentrums. Die digitale Transformation prägt zunehmend die Lebensweise und erfordert von den zukünftigen Generationen ein tiefes Verständnis von Technologien und deren Funktionsweise. Rempe wies darauf hin, dass die Schaffung solcher Bildungseinrichtungen entscheidend ist, um den Wandel aktiv mitzugestalten.
Staatssekretär Marco Hartrich würdigte in seiner Ansprache das innovative Denken hinter dem DigiLab. Er bezeichnete die Eröffnung als „Jackpot“ und hob hervor, dass die modern gestalteten Räume als Beispiel für andere Schulen und Medienzentren in Niedersachsen dienen könnten. Hartrich machte die Notwendigkeit klar, Schüler auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten und ihnen die nötigen Kompetenzen zu vermitteln.
Familie statt Konsum
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Schaffung eines Bewusstseins für eine aktive Rolle in der digitalen Gesellschaft. Ekkehardt Brüggemann, Leiter des Medienzentrums, verwies auf die gängige Meinung, dass „Digital Natives“ automatisch die Technologien beherrschen. Dennoch verdeutlichte er anhand eines Vergleichs, dass technologische Kenntnisse nicht über das bloße Bedienen einer Oberfläche hinausgehen dürfen. Algorithmen, die im Hintergrund Entscheidungen treffen, erfordern ein Verständnis, das über einfaches Konsumverhalten hinausgeht.
In seiner Rede stellte Brüggemann fest, dass die Nutzung von Medientechnologie ein tiefes Verständnis und nicht nur intuitive Fähigkeiten benötigt. Mit dem Hinweis auf die Philosophie von Immanuel Kant forderte er dazu auf, nicht nur Verbraucher, sondern aktive Mitgestalter der digitalen Welt zu werden. Die Autonomie des Individuums und die Notwendigkeit, informierte Entscheidungen zu treffen, erscheinen unverzichtbar.
Im Rahmen dieses festlichen Ereignisses diskutierten die Anwesenden über die neuen Möglichkeiten, die das Medienzentrum bietet. Gemeinsam dankten sie für die erfolgreiche Zusammenarbeit, die zur Schaffung dieses bedeutenden Kompetenzzentrums geführt hat. Die Veranstaltung förderte den Austausch zwischen den Leitern von Schulen und den Verantwortlichen des Medienzentrums, was zu einer lebendigen Diskussion über zukünftige digitale Bildungsansätze führte.