In einem bahnbrechenden Versuch in Hamburg wurde von Ende März bis Ende Mai unter dem EU-Projekt MOVE21 die umweltfreundliche Kombination von On-Demand-Mobilität und Kurierdiensten auf die Probe gestellt. An 44 Arbeitstagen unternahmen Kuriere kostenfreie Lieferungen von Sach- und Kleiderspenden zu bedürftigen Empfängern, während sie gleichzeitig echte und simulierte Touren durchführten. Dabei kamen über 15.000 virtuelle Haltepunkte im MOIA-Servicegebiet zum Einsatz.
Bei insgesamt 153 durchgeführten Touren, davon 23 reale Lieferungen, wurde festgestellt, dass der gleichzeitige Transport von Personen und Waren durchaus realisierbar ist. Die Kuriere bewegten sich zu Fuß, unterstützt von Paketrollern und Tragetaschen, und verwendeten die innovative „Box – die Abholstation“ der Smart City, um im Falle einer fehlgeschlagenen Zustellung Waren zwischenzulagern. Die Ergebnisse dieses Mobilitätsversuchs zeigen konkrete Möglichkeiten auf, Ressourcen effizienter zu nutzen und die Verkehrsbelastung erheblich zu reduzieren.
Optimierung erforderlich für Langzeitbetrieb
Trotz der positiven Ansätze gibt es einen klaren Optimierungsbedarf, um ein solches Konzept dauerhaft umsetzen zu können. Diese Erkenntnisse wurden im Abschlussbericht des Projekts festgehalten. Liv Assmann, Staatsrätin für Hamburg, betont die Notwendigkeit europäischer Zusammenarbeit für Innovationen, um die Klimakrise zu bewältigen. Jan Kruska von der Smart City sieht die neuen offenen Paketstationen als Schlüssel für effiziente logistische Übergöpunkte, die den Verkehr entlasten sollen.
Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation, hebt die Bedeutung einer Neugestaltung der Logistik auf der letzten Meile hervor. Emissionsfreie Fahrzeuge und gewerbliche Lastenräder sollen dabei kombiniert werden, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Auch Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona, unterstreicht die positiven Erkenntnisse dieses Tests als Grundlage für zukünftige Entwicklungen, um eine nachhaltige Mobilitätswende aktiv zu gestalten.
