Ein blauer Container, unscheinbar und doch voller Leben, steht nun in Hamburgs Barmbek – der erste betreute Taubenschlag der Stadt! Direkt neben den Gleisen des Bahnhofs, umgeben von einer Wiese, bietet dieser umgebaute Seecontainer ein neues Zuhause für die Stadttauben. Offiziell eingeweiht wird er am Donnerstag, und das Projekt, das bereits seit zwei Jahren läuft, wird von der Tierärztlichen Hochschule Hannover wissenschaftlich begleitet.
Das „Taubenloft“ erstreckt sich über 14 Quadratmeter und beherbergt rund 100 Nistzellen sowie 75 Sitzbrettchen. Die Betreuung erfolgt durch das Hamburger Schwanenwesen, das die Taubenpopulation regulieren und die Gesundheit der Tiere fördern soll. Alexander Fricke vom Bezirksamt erklärt: „Wir wollen eine Lösung finden, die sowohl den Tieren als auch den Anwohnern zugute kommt.“ Bereits 35 Tauben aus dem Tierschutz haben hier ein neues Zuhause gefunden, um als Lockvögel die ansässigen Tauben anzulocken. Die Luke des Containers wurde Ende Oktober geöffnet, und die ersten Besucher sind bereits eingetroffen.
Füttern unerwünscht!
Ein Appell an die Passanten: Füttern Sie die Tauben nicht! Simone Dornia von den Barmbeker Grünen betont, dass nur so die Tiere lernen können, den Taubenschlag als Futterquelle und sicheren Rückzugsort zu erkennen. Tierschützer*innen wie Martina Born vom Hamburger Stadttaubenverein weisen darauf hin, dass Stadttauben eigentlich Haustiere sind, die auf den Menschen angewiesen sind. Das sogenannte Augsburger Modell, das auch in Hamburg Anwendung findet, sieht vor, die von den Tauben gelegten Eier durch Attrappen zu ersetzen, um die Vermehrung zu kontrollieren.
Ähnliche Projekte gibt es auch in anderen Städten des Nordens. In Bremen wurde ein Taubenhaus auf dem Dach einer Parkgarage errichtet, und in Vegesack soll ein Taubenschlag im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes entstehen. Die Stadt Hannover betreut bereits sechs Taubenschläge, während das Land Niedersachsen die Errichtung weiterer Taubenschläge fördert. Ein Schritt in die richtige Richtung für die Stadttauben und ein Zeichen für mehr Tierschutz in urbanen Räumen!
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