Ein bemerkenswerter Abschnitt der deutschen Schifffahrt wird erneut beleuchtet, wenn die HF 244 „Astarte“ ihren Heimathafen Bremerhaven ansteuert. Mit über 120 Jahren Geschichte bietet dieses Traditionsschiff faszinierende Einblicke in die maritime Vergangenheit der Region. Die Restaurierung des Kutters, die von der Schiffergilde Bremen durchgeführt wurde, sorgt dafür, dass die „Astarte“ nicht nur als Erinnerungsstück, sondern auch als aktives Segelschiff in der Nord- und Ostsee unterwegs ist.
Die „Astarte“ wird während der „Maritimen Tage“, die vom 14. bis 18. August 2024 stattfinden, eine zentrale Rolle spielen. Diese Veranstaltung ist ein Highlight für maritime Liebhaber und Präsentationen von prunkvollen Schiffen. Laut der Sail Training Association Germany zählt die „Astarte“ zu den wertvollsten maritimen Denkmälern in Deutschland, was ihre Bedeutung für die maritime Geschichte verdeutlicht.
Tradiert und modernisiert: die Masten der Astarte
Um die Seetüchtigkeit der „Astarte“ zu gewährleisten, wurden kürzlich beide Masten abermals neu konzipiert und im April 2024 an Bord gebracht. Die Schiffergilde Bremen erklärte, dass das Schiff derzeit in einem ausgezeichneten Zustand sei. Vor den aktuellen Arbeiten wurden bereits im Herbst/Winter 2023 umfangreiche Erneuerungen durchgeführt, darunter die grundsätzliche Renovierung des Achterstevens und der Austausch mehrerer Spanten im vorderen Schiffsteil.
Ursprünglich wurde die „Astarte“ im Jahr 1903 gebaut und war bis 1952 für die Finkenwerder Fischer-Familie Külper im Fischereibetrieb aktiv. Bereits 1912 erhielt das Schiff einen Hilfsmotor, der es der Besatzung ermöglichte, auch bei schwachem Wind die Gewässer zu befahren. Nach ihrer Fischereikarriere wurde die „Astarte“ 1952 verkauft und kam später als Forschungskutter zum Einsatz. In dieser Zeit wurde sie außer Betrieb genommen, bevor sie als Traditionsschiff restauriert wurde.
Eine akribische Restaurierung durch die Schiffergilde
Die Schiffergilde, die 1978 gegründet wurde, erwarb die stark veränderte „Astarte“ und machte es sich zur Aufgabe, das Schiff mithilfe der Originalpläne des Altonaer Museums in Hamburg zurückzuformen. Durch die Entdeckung von alten Modellen wurde die Restauration zur Herzensangelegenheit. Unter der Leitung versierter Experten und mit den alten Plänen als Grundlage konnte die „Astarte“ wieder in die See stechen.
Die Restauration wurde im Jahr 2002 abgeschlossen, und innovative Sicherheitseinrichtungen wurden installiert. Bis heute wurde in den Erhalt und die Renovierung des Schiffes bereits eine Summe von 250.000 Euro investiert. Für die Schiffergilde, die als gemeinnütziger Verein agiert, sind Spenden unverzichtbar, um diese maritime Tradition am Leben zu halten.
Durch ihre charakteristischen Kennzeichen, insbesondere das Original-Finkenwerder Fischerzeichen „HF 244“, bleibt die „Astarte“ ein Symbol für die Tradition der Fischerei. Die letzten Jahre hat das Schiff vor allem Jugendliche in die Gewässer der Deutschen Bucht, Weser und Ostsee begleitet. Mit einer Crew von fünf Personen und Platz für neun Gäste an Bord hat die „Astarte“ nicht nur Ausbildungswert, sondern bietet auch angenehme Übernachtungsmöglichkeiten für ihre Passagiere.
Nach einem ausgiebigen Ostseetörn kehrt das Schiff nun zu den Maritimen Tagen zurück, wo es gemeinsam mit 80 weiteren Schiffen und 60 Konzerten zahlreiche Besucher anziehen wird. Die Rückkehr zur Heimat hat eine besondere symbolische Bedeutung, und der Name „Astarte“, benannt nach einer Göttin der Seefahrer, ist eine passende Hommage an die lange maritime Tradition, die in Bremerhaven fortbesteht.
Für mehr Informationen über die Restaurierung und die Geschichte der „Astarte“, lesen Sie hier weiter auf www.merkur.de.
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