Hamburg-Mitte

Hamburgs Tierschutz: Rekordzahl ausgesetzter Katzen während der Sommerferien

Seit Mitte Juli 2024 wurden im Hamburger Tierheim Süderstraße insgesamt 138 mutmaßlich ausgesetzte Tiere, vor allem Katzen, aufgenommen, während wegen der Vielzahl schwer vermittelbarer Hunde ein Aufnahmestopp für diese Tiergruppe verhängt wurde.

Die Situation im Hamburger Tierheim Süderstraße wirft erneut ein grelles Licht auf die Problematik des Aussetzens von Haustieren, speziell während der Sommerferien. In diesem Jahr wurden seit Mitte Juli 138 Tiere als mutmaßlich ausgesetzt gemeldet, dabei stellen die Katzen die am stärksten betroffene Gruppe dar.

Herausforderung der Vermittlung

Laut den Angaben des Tierheims sind von den 138 gemeldeten Tieren 84 Katzen. Dies stellt eine ernste Herausforderung für die Mitarbeiter dar, die sich unermüdlich um die Vermittlung der Tiere bemühen. Trotz der hohen Anzahl ausgesetzter Katzen gibt es bisher keinen Aufnahmestopp für diese Tierart, was primär der engagierten Arbeit der Tierpfleger zu verdanken ist. Der Tierheimsprecher fordert deshalb eine Katzenschutzverordnung für Hamburg, die unter anderem die Kastration und die Registrierung von Freigängerkatzen vorschreiben sollte.

Direkte Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Das wiederholte Aussetzen von Tieren ist nicht nur ein ethisches Problem, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die Gemeinschaft. Die Notwendigkeit, ausgesetzte Tiere zu beherbergen und zu versorgen, belastet die Ressourcen des Tierheims erheblich. Ein Aufnahmestopp für Hunde wurde bereits verhängt, was bedeutet, dass keine weiteren Hunde ins Tierheim aufgenommen werden können. Dieses Verbot ist Teil eines größeren Problems, da die Hunde im Tierheim oft als schwierig eingestuft werden, wie etwa solche, die kein Hundetraining absolviert haben. Diese Tiere erhalten kaum Adoptionsanfragen, während gut erzogene Hunde sehr gefragt sind.

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Vielfalt der betroffenen Tiere

Obwohl die Katzen im Fokus stehen, sind auch andere Tiere betroffen. Unter den meist ausgesetzten Tieren finden sich vor allem Kaninchen, während exotische Nagetiere wie Degus seltener ausgesetzt, jedoch schwieriger zu vermitteln sind. Dies liegt an ihren speziellen Bedürfnissen und dem oft mangelnden Vertrauen zu Menschen.

Nachhaltige Lösungen notwendig

Letztlich verdeutlicht die aktuelle Lage die dringende Notwendigkeit für nachhaltige Lösungen, um die Verantwortung der Tierhalter zu stärken und das Leben von Katzen und anderen Haustieren zu verbessern. Die Verabschiedung einer umfassenden Katzenschutzverordnung könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein, um solchen Herausforderungen in Zukunft vorzubeugen.

Insgesamt zeigt der Zustand des Tierheims Süderstraße die große Herausforderung, der sich Tierheime in großen Städten gegenübersehen. Es ist ein Appell an die Verantwortung von Haustierbesitzern und die gesellschaftliche Wahrnehmung, die Bedeutung einer verantwortungsvollen Tierhaltung zu erkennen und zu fördern.

– NAG

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