Im Herzen Hamburgs steht ein musikalisches Monument: Der Musikclub Logo, besser bekannt als die „lauteste Sauna der Stadt“, feiert nun sein 50-jähriges Bestehen. Getreu seinem Ruf bietet der Club sowohl Platz für aufstrebende Talente als auch für bekannte Größen der Musikszene. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums wird eine chronologische Erzählung des Clubs in Form des neuen Buches ‚Logo – Ein Hamburger Club‘ veröffentlicht, das die Entwicklung von 1974 bis heute auf spannende Weise beleuchtet.
Das Logo hat in seiner halben Jahrhundert umfassenden Geschichte ein schillerndes Publikum angezogen, das von Coverbands bis zu Originalauftritten reicht. Nicht weniger als eine Vielzahl an Musikstilen sind hier durch die bescheidenen Pforten des Clubs geschwappt. Eberhard Gugel, der ehemalige Betreiber des Loge, erinnert sich an die glanzvollen Momente, die er miterleben durfte. „Udo Lindenberg hat hier oft Schlagzeug gespielt. Und Otto Waalkes konnte man nie über die Straße schicken, ohne dass er etwas lustiges anstellte – ich erinnere mich, wie er als Häschen über die Grindelallee hüpfte, um das Logo zu verlassen.“
Ein Blick zurück in die 70er
Ursprünglich eröffnete das Logo 1974 als Studentenrestaurant in einem ehemaligen Möbelgeschäft und erweckte sofort die Begeisterung für handgemachte Musik. Im Laufe der Jahre verwandelte sich der kleine Raum zu einem zentralen Treffpunkt für Künstler und Musikliebhaber. Abi Wallenstein, ein prominenter Bluesmusiker, erinnert sich an seine Auftritte im Club. „Wir hatten sogar sonntags Frühshoppen – unser Gottesdienst war der Blues!“, sagt er schmunzelnd. Die Atmosphäre war prägend, und in den Anfangsjahren war Wallenstein häufig in der kleinen, aber feinen Location anzutreffen.
Die 1990er-Jahre standen im Zeichen eines Wandels, als Eberhard Gugel das Ruder übernahm und die traditionsreiche Bestuhlung des Clubs abschaffte. „Ein Rockkonzert im Sitzen ist einfach nicht denkbar,“ erklärt er und bringt damit ein Gefühl von Erleichterung und Freiheit, das ein Stehplatzkonzert mit sich bringt. In dieser Ära erlebte das Logo seine Blütezeit, als viele bedeutende Acts der Brit-Pop-Welle, darunter Oasis, die Bühne des Clubs betraten. „Es war wahnsinnig, die Eliten des britischen Pops so nah zu erleben. Man stand quasi zehn Zentimeter vom Sänger entfernt“, so Gugel.
Ein Ort der Erinnerungen und Begegnungen
Gleichzeitig brachte das Logo nicht nur Bands hervor, sondern auch Erinnerungen. Bernd Jonkmanns, ein Fotograf, der mit einem Jubiläumsbuch über das Logo arbeitet, sieht den besonderen Charakter des Clubs. „Das Gefühl, so nah an den Künstlern zu sein, ist unvergleichlich. Der ganze Raum bebt, besonders bei den jungen Hip-Hop-Bands.“ Diese einzigartige Atmosphäre hat das Logo zu einer der bekanntesten Bühnen Hamburgs gemacht, wo regelmäßig Livekonzerte stattfinden und Überraschungsauftritte nicht selten sind.
Das Logo hat sich als unverzichtbarer Bestandteil der Hamburger Musikszene etabliert, mit einer Reihe bemerkenswerter Auftritte und Geschichten, die über Jahrzehnte gesammelt wurden. Das Buch ‚Logo – Ein Hamburger Club‘ wird diese Momente festhalten und die Geschichten der Künstler dokumentieren, die in diesem besonderen Raum gespielt haben. „,
Der Club selbst ist nicht nur eine Bühne, sondern ein Ort, an dem Musik und Freundschaft aufeinandertreffen. Bis heute zieht er Talente an und bleibt eine Quelle der Inspiration für viele aufstrebende Musiker. Der legendenumwobene Pfeiler in der Mitte der Bühne ist ein Symbol für die Geschichte, die der Club auf seine speziellen Weise erzählt: „Wenn du den Pfeiler siehst, weißt du, dass hier schon viele großartige Musiker gespielt haben“, bemerkt Mickie Stickdor, Schlagzeuger der Band Elephant, mit einem nostalgischen Lächeln.
Das Logo zeigt, wie Musik Menschen verbindet und Erinnerungen schafft, die ein Leben lang halten. Jedes Konzert, jede Performance ist eine neue Chance, Teil dieser einzigartigen Gemeinschaft zu werden und in die lebendige Geschichte des Clubs einzutauchen. Das 50-jährige Bestehen ist nicht nur ein Jubiläum, sondern auch eine Feier der Musik und all der Momente, die für die Besucher unvergesslich bleiben werden.
– NAG