Hamburg

Hamburg ehrt Anna Politkowskaja: Erster Platz für Pressefreiheit!

In Hamburg wurde nun als erste deutsche Stadt ein Platz nach Anna Politkowskaja benannt, der erschossenen russischen Journalistin und Menschenrechtsaktivistin. Dieser Platz, der im Bezirk Eimsbüttel liegt, trägt den Namen Anna-Politkowskaja-Platz und wurde feierlich eröffnet. Die Zeit Stiftung Bucerius, die sich für die Benennung eingesetzt hat, betont, dass damit die wichtige Arbeit Politkowskajas und ihr unermüdlicher Einsatz für die Pressefreiheit gewürdigt wird. An der Enthüllung des neuen Straßenschildes waren auch Verwandte von Politkowskaja anwesend.

Ein Gedenkstein aus grauem Basalt, der sich unter dem Straßenschild an der Feldbrunnenstraße, Ecke Binderstraße befindet, erinnert an die Journalistin. Der Stein ziert eine bronzene Tafel mit ihren Lebensdaten sowie ein bedeutendes Zitat von Politkowskaja, das auf Deutsch und Russisch lautet: „Wenn ich nicht mehr schreibe, haben meine Feinde ihr Ziel erreicht.“ Außerdem führt ein QR-Code auf eine Webseite, die weitere Informationen über ihr Leben und Wirken bereitstellt.

Ein entscheidendes Erbe

Politkowskajas Name steht fortan für den unermüdlichen Kampf um Pressefreiheit und Gerechtigkeit. Die Journalistin, die für die Zeitung «Nowaja Gaseta» arbeitete, wurde am 7. Oktober 2006 vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen. Ihr gewaltsamer Tod ist bis heute ein Symbol für die bedrohliche Lage der Presse in Russland und die Risiken, die kritische Journalisten eingehen. Zwei Jahre zuvor war Politkowskaja das Opfer einer schweren Vergiftung geworden, die ihr im Flugzeug widerfahren war.

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Politkowskaja war bekannt für ihre offenen Kritik an der russischen Regierung unter Wladimir Putin, besonders in Bezug auf den Tschetschenien-Krieg. Menschen, die an dem Mord beteiligt waren, wurden verurteilt, jedoch blieben die Auftraggeber unbekannt. Diese Ungewissheit über die Hintergründe ihres Todes bleibt ein ständiges Thema für die Familie, wie der Sohn Ilya Politkowski betont: „Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass das Verbrechen immer noch nicht aufgeklärt ist.“

Ilya Politkowski sieht in der Benennung des Platzes ein Zeichen dafür, dass „Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit grundlegende Werte bleiben“. Er ist überzeugt, dass der Name seiner Mutter in Hamburg und anderswo gehört werden sollte, um die Bedeutung der Wahrheit zu betonen.

Kultursenator Carsten Brosda von der SPD bezeichnete die Platzbenennung als „Ausdruck unserer tiefen Dankbarkeit für ihr Wirken“. Er hob hervor, dass der Platz die Bürger daran erinnern soll, die Pressefreiheit als Grundpfeiler einer offenen, demokratischen Gesellschaft zu verteidigen. Auch Manuel Hartung, der Vorstandsvorsitzende der Zeit Stiftung Bucerius, betonte, dass Politkowskajas Andenken nun für jeden sichtbar ist und der Platz eine tägliche Mahnung für den Wert der Pressefreiheit darstellt.

Zur Feier der neuen Benennung startet am Sonntag die „Hamburger Woche der Pressefreiheit“. Diese Veranstaltung wird durch die Stiftung in Zusammenarbeit mit mehr als 30 Partnern durchgeführt und zielt darauf ab, in mehr als 30 Einzelveranstaltungen für eine unabhängige Berichterstattung zu werben. Die Initiative verdeutlicht den Stellenwert freier Medien für die Demokratie, was durch die Mitveranstaltung der Körber Stiftung zusätzlich unterstrichen wird.

Politkowskajas Platz wird somit nicht nur zu einem Gedenkort, sondern auch zu einem Zentrum der Reflexion über die Bedeutung der Pressefreiheit und die Herausforderungen, denen sich Journalisten gegenübersehen. Weitere Details zu dieser bedeutenden Ehrung finden sich in einem aktuellen Artikel auf www.welt.de.


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