Ein neuer Platz in Eimsbüttel trägt nun den Namen „Parnass-Platz“ und erinnert an das tragische Schicksal von Hertha und Simon Parnass, die während des Nationalsozialismus ermordet wurden. Die Umgestaltung des Platzes, die am 28. Oktober 2023 offiziell eingeweiht wird, ist das Ergebnis zweier Beschlüsse der Bezirksversammlung Eimsbüttel, die auf die Initiative „Superbüttel“ zurückgehen. Diese Initiative zielt darauf ab, mehr Grün- und Erholungsräume in der Stadt zu schaffen und den Fußverkehr zu fördern. Für rund 25.000 Euro wurde der Platz umgestaltet: Parkstände wurden entfernt, Fahrradbügel installiert, und eine einladende Kombination aus Pflanzen und Sitzbänken wurde aufgestellt.
Ein Ort des Gedenkens
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, betont die Bedeutung des neuen Platzes als Mahnmal gegen Antisemitismus und zur Erinnerung an die Familie Parnass. „Der Parnass-Platz wird uns daran erinnern, auf welche brutale Weise Familien im Nationalsozialismus auseinandergerissen wurden“, erklärte Brosda. Falk Schmidt-Tobler, Vorsitzender der Bezirksversammlung, freut sich über die Schaffung eines Erinnerungsortes inmitten des dicht besiedelten Quartiers und hebt hervor, dass die Tochter der Ermordeten, Peggy Parnass, an der Einweihung teilnehmen wird. Dies unterstreicht die emotionale Verbindung zur Geschichte und die Wichtigkeit des Gedenkens.
Die Umgestaltung ist jedoch nur der Anfang. Im kommenden Jahr sollen die Anwohner aktiv in die Planung einbezogen werden, um den Platz weiter zu beleben. Ideen wie zusätzliche Begrünungen, Spielgeräte und künstlerische Gestaltung stehen im Raum. Langfristig ist eine umfassende Umgestaltung des gesamten Kreuzungsbereichs Langenfelder Damm/Methfesselstraße geplant, um die Aufenthaltsqualität im Quartier weiter zu erhöhen. Sonja Böseler, stellvertretende Bezirksamtsleiterin, hebt hervor, dass die Umgestaltung nicht nur ein Beschluss umgesetzt, sondern auch ein lebendiger Stadtplatz geschaffen wird, der die Gemeinschaft stärkt.