In Hamburg wird derzeit die internationale Welthafenkonferenz abgehalten, die am Dienstag begann. Jens Meier, Präsident des Welthafenverbands IAPH und Geschäftsführer der Hamburger Hafenverwaltung HPA, hat sich zu einem wichtigen Thema geäußert: der Dekarbonisierung der Häfen. Meier betonte, wie dringend es erforderlich sei, die Konkurrenz zwischen den Hafenstandorten zu minimieren, um die globalen Klimaziele zu erreichen. „Wenn wir die globalen Ziele zur Dekarbonisierung erreichen wollen, müssen wir den Wettbewerb zwischen den Standorten ausblenden“, erklärte er der Deutschen Presse-Agentur.
Das Hauptanliegen von Meier ist es, gemeinsame Standards für die Dekarbonisierung zu entwickeln und Projekte zu initiieren, insbesondere in Ländern, die bisher kaum Fortschritte in diesem Bereich gemacht haben. Es wurden zwar keine spezifischen Details genannt, doch die Entschlossenheit, eine nachhaltigere Zukunft für die Häfen zu schaffen, steht im Vordergrund. Meier hat seit 2008 Verantwortung für die Hamburger Hafenverwaltung getragen und führt den IAPH seit 2023.
Internationale Dimension der Konferenz
Der IAPH hat seinen Sitz in Tokio, Japan, und wurde 1955 gegründet. Der Verband umfasst mittlerweile 185 Häfen und rund 160 Unternehmen, die in verschiedenen Bereichen mit Häfen in Verbindung stehen. Diese Konferenz ist besonders bemerkenswert, da sie nicht nur alle zwei Jahre stattfindet, sondern auch eine Plattform bietet, um wichtige Fragen der maritimen Wirtschaft und der Umwelt zu erörtern. Die Konferenz wird bis Donnerstag andauern und hat sich bereits als bedeutendes Forum etabliert, nachdem sie in der Vergangenheit 1985 und 2015 in Hamburg stattfand.
Zu den angekündigten Rednern der Konferenz gehören prominente Persönlichkeiten wie Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard von der SPD, Arsenio Dominguez, der Chef der internationalen Schifffahrtsorganisation, sowie Soren Toft, der Vorstandsvorsitzende der Reederei MSC, die als größte der Welt gilt.
Nachhaltigkeit im Fokus
Bereits am Montag wurde im Rahmen der Konferenz eine internationale Veranstaltung eröffnet, die sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Deklaration zur Dekarbonisierung der globalen Schifffahrt veröffentlicht. Dieses Dokument, das eher unverbindlichen Charakter hat, wurde von Vertretern mehrerer großer Häfen unterzeichnet, darunter Antwerpen-Brügge, Barcelona und Hamburg. In dieser Erklärung verpflichten sich die Unterzeichner, Infrastruktur für nachhaltige Schiffstreibstoffe bereitzustellen und somit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Emissionen in der Schifffahrt zu leisten.
Die Bedeutung dieser Konferenz und der getroffenen Vereinbarungen könnte weitreichende Folgen für die maritimen Standards und die Implementierung umweltfreundlicher Praktiken in Häfen weltweit haben. Trotz der Herausforderungen, die die Umsetzung der Dekarbonisation mit sich bringt, zeigt sich, dass der Wille zur Zusammenarbeit und zum innovativen Denken in der Hafenwirtschaft vorhanden ist.
Für weiterführende Informationen über die Ereignisse und Entwicklungen der Konferenz, verweisen wir auf die ausführlichen Berichte auf www.shz.de.