In Niedersachsen wird ab dem Schuljahr 2025/2026 der Religionsunterricht neu gestaltet: Evangelische und katholische Schüler sollen gemeinsam im Fach "Christliche Religion" unterrichtet werden. Diese breit angelegte Reform wurde am Donnerstag von den fünf evangelischen Kirchen und den vier katholischen Bistümern in Hannover unterzeichnet. Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg sieht darin ein wichtiges Zeichen für den Dialog und die Vielfalt in der Gesellschaft. Gemeinsam sollen die Schüler Respekt und Toleranz entwickeln, während der Unterricht schrittweise in Grundschulen und später in höheren Jahrgängen eingeführt wird, wie NDR berichtet.
Modernisierung der Oberstufe
Während sich die Religionsbildung ändert, wird auch die gymnasiale Oberstufe in Niedersachsen umfassend reformiert, um aktuellen gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Kultusministerin hat Eckpunkte vorgestellt, welche die individuelle Profilbildung der Schüler stärken und eine größere Wahlfreiheit bei der Fächerwahl ermöglichen sollen. Zudem wird die Chancengleichheit in den Fokus gerückt, und die Schulen erhalten mehr Freiräume für die Gestaltung ihrer Angebote. Die Reform wird durch eine Arbeitsgruppe unterstützt, die in den letzten Monaten zahlreiche Vorschläge erarbeitet hat. So sollen auch neue Prüfungsformate, darunter ein "Kombinierter Leistungsnachweis", eingeführt werden, wie das Ministerium bekanntgab.
Diese umfassenden Maßnahmen sind die erste große Reform der Oberstufe seit fast zwei Jahrzehnten. Ein wichtiges Ziel ist, die Schülerinnen und Schüler besser auf die Anforderungen von Studium und Beruf vorzubereiten, indem der Fokus auf Kommunikation und Interaktion verstärkt wird. Auch die Anzahl der Klausuren soll für die Schüler verringert und die Arbeitsbelastung für Lehrkräfte reduziert werden. Die ersten neuen Regelungen für diese Reform sind bereits für 2025 geplant, während die vollständige Umsetzung bis zum Schuljahr 2027/2028 eintreten soll.
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