Ein intensiver Arbeitskonflikt hat den privaten Busverkehr in Schleswig-Holstein erfasst. Die Gewerkschaft ver.di hat insgesamt sechs Streiktage im Oktober angekündigt, die bereits begonnen haben. Die ersten beiden Streiktage fanden am 10. und 11. Oktober statt und weitere sind vom 14. bis 17. Oktober geplant. Die von den Streiks betroffenen Busunternehmen gehören alle zum Omnibusverband Nord (OVN), der etwa 80 private Unternehmen mit rund 1.700 Bussen und 3.000 Beschäftigten umfasst, unter ihnen DB Regio Bus Nord und die Verkehrsgesellschaft Südholstein.
Die Situation ist angespannt, denn die Verkehrsbetriebe Kreis Plön, die dem Eisenbahn-Tarifvertrag unterliegen, haben ebenfalls angekündigt, am Dienstag und Mittwoch, den 15. und 16. Oktober, in den Warnstreik zu treten. Trotz des Streiks wird es Notfahrpläne geben. Unternehmen wie Autokraft bemühen sich, einige Verbindungen aufrechtzuerhalten, darunter die Flughafenbuslinie Kielius, aber eine Garantie für den Betrieb kann nicht gegeben werden.
Geplante Streikaktionen und deren Ankündigung
Die Passagiere müssen sich auf mögliche Überraschungsstreiks einstellen, da ver.di auch spontane Aktionen angekündigt hat. Diese sollen jeweils am Tag vor dem geplanten Streik um 18 Uhr in einer Pressemitteilung bekannt gegeben werden. Frank Schischefsky, Sprecher von ver.di, erklärte, dass auch bei Streikbruch durch die Busunternehmen – wenn diese beispielsweise Ersatzverkehr mit Subunternehmen organisieren – unangekündigte Streiks in Betracht gezogen werden. Diese Strategieänderung gibt Pendlern etwas mehr Planungssicherheit, da sie sich nun besser auf mögliche Ausfälle vorbereiten können.
Wie die Gewerkschaft betont, werden vor allem die Fahrten zur Schule betroffen sein, wo private Busunternehmen den Transport übernehmen. Details zum Schulverkehr wurden jedoch noch nicht konkretisiert und hängen von den kurzfristigen Ankündigungen ab.
Der Hintergrund dieses Konflikts liegt im Rückzug des Omnibusverbands Nord von einem bereits ausgehandelten Tarifvertrag. Laut OVN führen Kürzungen bei den öffentlichen Mitteln durch die Landesregierung zu finanziellen Schwierigkeiten, die eine Umsetzung der Tarifkonditionen unmöglich machen. Der ursprüngliche Vertrag sah eine Gehaltserhöhung um 275 Euro sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 850 Euro vor. Zudem sollte die wöchentliche Arbeitszeit auf maximal 37,5 Stunden sinken.
Trotz der drohenden Streiks bleibt unklar, wie die Unternehmen auf die Situation reagieren werden. Die Verkehrsbetriebe planen Notfahrpläne und versuchen, einige der wichtigsten Routen aufrechtzuerhalten. Weitere Informationen zur Streikentwicklung und möglichen Auswirkungen sind auf den Webseiten der jeweiligen Busunternehmen zu finden.
Für regelmäßige Updates und Details zu den geplanten Streikaktionen und deren Umfang sollten Fahrgäste die allgemeinen Bekanntmachungen von ver.di und den Busunternehmen im Auge behalten. Relevante Informationen können auch hier nachgelesen werden.