Bergedorf

Parmod Kumar: Brückenbauer zwischen Indien und Hamburg für eine starke Gemeinschaft

Parmod Kumar, ein erfolgreicher Unternehmer und frisch gewählter Abgeordneter der CDU in Hamburg-Bergedorf, hat sich während eines Interview-Lunches für die Verbesserung der deutsch-indischen Beziehungen und die Unterstützung der lokalen Gemeinschaft engagiert, um als Stimme für die indische Bevölkerung in Deutschland mehr politische representation zu schaffen.

Parmod Kumar, ein Unternehmer mit schillernder Karriere und neu gewählter Bezirkspolitiker, hat in den letzten Monaten viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ursprünglich aus Punjab, Indien, errang er kürzlich einen Platz im Bezirksparlament Bergedorf bei den Wahlen im Juni 2024. Er verfolgt dabei ehrgeizige Ziele, die sowohl die deutsch-indischen Beziehungen stärken als auch soziale Anliegen adressieren.

Kumar, der die CDU vertritt, hat einen bemerkenswerten Werdegang hinter sich. Nach seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 1992 startete er als Tellerwäscher und entwickelte sich später zum Geschäftsführer von Wunderland Food GmbH, einem erfolgreichen Lebensmittelgroßhandel mit über 100 Mitarbeitern. Der Umsatz seiner Firma hat mittlerweile den zweistelligen Millionenbereich erreicht. Zusätzlich betreibt er vier Steak-Restaurants in der Region Hamburg.

Wirtschaftliche Ambitionen und soziale Verantwortung

Als Unternehmer hat Kumar nicht nur wirtschaftlichen Erfolg angestrebt, sondern auch einen Biß in der Gemeinschaft gezeigt. Er hat eine eigene Tafel ins Leben gerufen, die jeden Dienstag 200 Bedürftigen in Bergedorf Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Fleisch zur Verfügung stellt. Dieses Engagement begann mitten in der Pandemie und wird auch weiterhin aufrechterhalten. „Das ist für mich eine Möglichkeit, dieser Stadt etwas zurückzugeben“, sagt Kumar. „In dieser Stadt habe ich meinen unternehmerischen Erfolg erzielen können, und ich möchte diesen Erfolg mit meinen Mitbürgern teilen, denen es materiell nicht so gut geht.“

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Mit seiner Wahl ins Bezirksparlament plant Kumar, sich für eine bessere Verkehrsinfrastruktur, wirtschaftliche Anreize und den Bau von bezahlbarem Wohnraum einzusetzen. Überdies liegt ihm die Stärkung der Stimme der indischen Gemeinschaft in Deutschland sehr am Herzen. „Inder in Deutschland haben wenig bis gar keine Stimme in der Politik, obwohl wir einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Einfluss haben“, erklärt er. Kumar ist überzeugt, dass die Repräsentation und Förderung der indischen Kultur in den politischen Auseinandersetzungen wichtig ist.

Er setzt sich für eine stärkere Sichtbarkeit der indischen Kultur im Bezirk ein und ist sogar Präsident des Hindu-Tempel Vereins in Hamburg. Ein weiterer seiner Pläne ist der Aufbau eines indischen Kulturzentrums in Bergedorf, um den Austausch zwischen den Kulturen zu fördern und der indischen Gemeinschaft eine Plattform zu bieten.

Politische Herausforderungen und Visionen

Kumar führt an, dass er, um die Unzufriedenheit der Menschen zu adressieren, aktiv in der Politik werden wollte. „Die Entscheidungen, die die Menschen betreffen, werden vor Ort getroffen“, sagt er. Dabei kritisiert er die langwierigen Baustellen und den schwachen Eindruck der aktuellen Bundesregierung. „Wir müssen schneller Lösungen finden und diese realisieren“, erklärt Kumar und unterstreicht die Wichtigkeit seiner Rolle im Bauausschuss, um diese Themen zu adressieren.

Sein Engagement beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Wirtschaft und Kultur, sondern umfasst auch die Verbesserung der Verkehrssituation in Hamburg. Vieles müsse schneller bearbeitet und irreführende Prioritäten der Verkehrspolitik überdacht werden. „Es gibt viel zu viele Fahrradflächen auf den Straßen, das behindert den Verkehr“, so Kumar. „Jetzt, wo wir die Mehrheit im Bezirk gewonnen haben, können wir Änderungen durchsetzen.“

Trotz seiner vielen Ambitionen und Verantwortlichkeiten bleibt Kumar ein sympathischer Ansprechpartner für die Bürger. „Ich möchte auch die junge indische Generation animieren, sich politisch zu engagieren“, betont er. „Uns Indern in Deutschland steht eine Stimme zu. Die Jugend liegt uns am Herzen und ihre Anliegen müssen gehört werden.“

Das Leben von Parmod Kumar ist ein inspirierendes Beispiel für diejenigen, die ihre Wurzeln mit ihrer neuen Heimat verknüpfen wollen. Sein sozialer Einsatz, wirtschaftlicher Erfolg und politische Ambitionen sind Belege dafür, wie aktive Bürger zur Entwicklung ihrer Gemeinschaft und zur Förderung kultureller Verständigung beitragen können.

Engagement und Identität

Vor jeder Entscheidung, sei es in der Geschäftswelt oder im politischen Bereich, steht für Kumar die Frage nach dem Mehrwert für die Gesellschaft. „Wir müssen als Unternehmer und Politiker Verantwortung übernehmen“, sagt er. Sein Ziel ist es, nicht nur die indische Gemeinschaft zu stärken, sondern auch das Verständnis für kulturelle Unterschiede zu fördern. Durch Initiativen und Projekte möchte er Brücken zwischen den Kulturen bauen und ein Vorbild für eine aktive Mitarbeit in der Gesellschaft darstellen.

Politische Relevanz der indischen Gemeinde in Deutschland

Die indische Gemeinde in Deutschland zählt zu den am schnellsten wachsenden ethnischen Gemeinschaften. Laut dem Statistischen Bundesamt lebten im Jahr 2020 rund 200.000 Menschen indischer Herkunft in Deutschland. Die Gruppe hat nicht nur in kulturellen, sondern auch in wirtschaftlichen Aspekten an Bedeutung gewonnen. Ein Beispiel ist das Engagement indischer Unternehmer, die durch ihre Geschäftstätigkeiten zur Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem Wachstum beitragen.

Die politische Vertretung dieser Gemeinschaft, wie durch Parmod Kumar, ist entscheidend, um die Herausforderungen zu adressieren, die viele Inder in Deutschland betreffen. Es ist von Bedeutung, dass die politische Teilhabe über die Stimme in den Parlamenten hinausgeht und auch in Gemeinderäten und politischen Organisationen vertreten ist. Inder in Deutschland möchten ihre Interessen und Anliegen durch die Politik hörbar machen, und die wachsende Zahl von indischen Vertretern könnte helfen, diese Anliegen effektiver zu kommunizieren.

Wirtschaftlicher Einfluss indischer Unternehmer

Die indische Diaspora in Deutschland hat sich als ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor etabliert. Unternehmer wie Parmod Kumar haben nicht nur mehr als 100 Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch zur Diversifizierung des deutschen Marktes beigetragen. Die Branche, in der Kumar tätig ist – der Lebensmittelgroßhandel – ist nur ein Beispiel für das breite Spektrum an Geschäften, die von indischen Unternehmern geführt werden, sei es in der Gastronomie, im IT-Sektor oder in anderen Dienstleistungen.

Verschiedene Studien belegen den positiven Einfluss von Migrantenunternehmern auf die lokale Wirtschaft. Mehr als 20% der in Deutschland ansässigen indischen Unternehmen sind in der Gastronomie tätig, und der Umsatz dieser Firmen trägt erheblich zur Gesamtwirtschaft bei. Der Austausch zwischen Deutschland und Indien wird weiterhin durch die wirtschaftlichen Aktivitäten dieser Unternehmer gestärkt, was wiederum die politischen Beziehungen unterstützt.

Gesellschaftliche Herausforderungen und Integrationsfragen

Obwohl die Präsenz der indischen Gemeinde in Deutschland wächst, gibt es noch viele gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Studien zeigen, dass viele Inder in Deutschland Schwierigkeiten haben, sich vollständig in die Gesellschaft zu integrieren. Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und Diskriminierung sind einige der Probleme, mit denen die Gemeinschaft konfrontiert ist.

Parmod Kumar hebt die Wichtigkeit hervor, diese Fragen aktiv anzugehen und die indische Kultur in Deutschland sichtbar zu machen. Veranstaltungen, interkulturelle Austauschprogramme und die Förderung von Bildung sind Mittel, um das Verständnis zwischen der indischen und der deutschen Bevölkerung zu fördern. Eine stärkere politische Repräsentation könnte dazu beitragen, Integrationsprojekte zu unterstützen und Politik aktiv mitzugestalten, die diese Herausforderungen adressiert.

Aktuelle Statistiken zur Migrantenpopulation

Eine aktuelle Untersuchung der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2021 zeigt, dass Migranten in Deutschland, einschließlich der indischen Gemeinschaft, oft überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Während die allgemeine Arbeitslosenquote in Deutschland bei etwa 6% liegt, beträgt die Quote unter Migranten 9% und bei Indern sogar 7%. Diese Daten verdeutlichen den Handlungsbedarf hinsichtlich gezielter Integrations- und Unterstützungsprogramme, um die wirtschaftliche und soziale Stellung von Migranten zu verbessern.

– NAG

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