Am 17. September 2024, pünktlich um 13:00 Uhr, feierte die Polizei Hamburg ein bemerkenswertes Ereignis: das 60-jährige Bestehen ihrer Hubschrauberstaffel, bekannt als „Libelle“. Der Festakt fand am Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel statt, wo die Staffel ihren Sitz hat. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat die Hubschrauberstaffel eine entscheidende Rolle bei diversen Einsätzen in Hamburg und darüber hinaus gespielt.
Heute fliegen die beiden Polizeihubschrauber unter dem Funkrufnamen „Libelle“ jährlich knapp 400 Mal, überwiegend zu Einsätzen im Hamburger Stadtgebiet sowie auf den Inseln Neuwerk und Scharhörn. Die Hubschrauber sind nicht nur ein unverzichtbares Hilfsmittel bei Fällen von Vermissten- und Fahndungsaktionen, sondern auch bei Dokumentationsflügen. Ausgestattet mit modernen Kamerasystemen, liefern sie wertvolle Informationen über Einsätze und Schadenslage. Zudem unterstützen sie Spezialeinheiten bei vielfältigen Missionen.
Ein Blick auf die historische Entwicklung
Die Geschichte der Hamburger Hubschrauberstaffel beginnt bereits vor ihrer offiziellen Gründung. Erste Einsätze mit gecharterten Hubschraubern und fliegenden Polizeibeobachtern wurden bereits 1961 getestet. Nach den Erfahrungen mit Hilfseinsätzen während der Flutkatastrophe 1962 entschloss man sich, eigene Hubschrauber anzuschaffen, was auf eine Initiative des damaligen Innensenators Helmut Schmidt zurückgeht. Offiziell gegründet wurde die Staffel am 4. August 1964 mit dem Erwerb von zwei gebrauchten Bell 47 J-3 Hubschraubern.
Seit ihrer Gründung hat sich die Flotte mehrmals verändert. So kamen 1972 zwei Alouette II Astazou hinzu, und die beliebten BO 105 Hubschrauber wurden in den Jahren 1979 und 1981 ausgeliefert, gefolgt von einem dritten BO 105 im Dezember 1987. Die aktuellen EC 135P2 Helikopter wurden im August 2004 in Dienst gestellt und sind bis heute in Verwendung.
Ein tragischer Moment in der Geschichte der Hubschrauberstaffel war der Absturz von „Libelle 3“ am 6. August 1996, bei dem fünf Polizisten ihr Leben verloren. Dennoch blieb die Staffel weiterhin mit zwei Hubschraubern aktiv und hat mittlerweile auch betriebliche Anpassungen vorgenommen, etwa die Einführung eines „Operators“, um die Kamerasysteme effektiver zu steuern. Diese Entwicklung stellt sicher, dass künftig immer drei Besatzungsmitglieder an Bord sind, was die Einsatzfähigkeit deutlich erhöht.
Staatsrat Thomas Schuster lobte die Hubschrauberstaffel bei der Jubiläumsfeier und sprach von ihrer starken Bedeutung für die Einsatzfähigkeit Hamburgs, die über die Grenzen der Stadt hinausgehe. Polizeipräsident Falk Schnabel betonte, dass die Hubschrauberstaffel seit ihrer Gründung mit zahlreichen erfolgreichen Einsätzen glänzen konnte und weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Polizeiarbeit bleibt.
Die Vorbilder der Staffel sind Polizeivollzugsbeamte mit mehrjähriger Berufserfahrung, die eine umfangreiche Ausbildung durchlaufen haben. Die Piloten und Flugtechniker haben eine zweijährige Schulung an einer Luftfahrerschule für den Polizeidienst absolviert, während die Operator intern ausgebildet werden. Dies gewährleistet eine hohe Fachkompetenz und Zuverlässigkeit bei den Einsätzen.
Die Jubiläumsfeier war eine Gelegenheit, die Erfolge und Herausforderungen der letzten sechs Jahrzehnte Revue passieren zu lassen, und es bleibt zu hoffen, dass die „Libelle“ weiterhin sicher und effektiv für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger Hamburgs fliegen wird. Für mehr Informationen über die Hintergründe der Polizeihubschrauberstaffel besuchen Sie www.presseportal.de.