
In Garsten, Bezirk Steyr-Land, kam es heute früh zu einem folgenschweren Zwischenfall, als ein Güterzug mit einem Lkw kollidierte. Der 25-jährige Lkw-Fahrer war auf einem beschrankten Bahnübergang in einer schwierigen Situation eingesperrt. Laut Bericht von oe24 musste er während einer engen Linkskurve rückwärts fahren, als sich die Bahnschranken hinter ihm schlossen und am Aufbau des Lkw hängen blieben. Da der Lkw nicht rechtzeitig aus dem Gleisbereich fahren konnte, ereignete sich nur wenige Sekunden später die Kollision mit dem Zug, der das Heck des Fahrzeugs erfasste und es umstürzen ließ.
Der Fahrer konnte glücklicherweise unverletzt aus der Beifahrertür klettern. Der Lokführer, ein 35-jähriger Mann, reagierte schnell und leitete umgehend eine Notbremsung ein, zog sich jedoch leichte Verletzungen durch gesplittertes Glas der Frontscheibe zu. Der schwere Unfall führte dazu, dass der Zugverkehr auf dieser Strecke von 7.30 bis 15.15 Uhr gesperrt werden musste. Der Sachschaden am Lkw ist als Totalschaden einzustufen, auch das Triebfahrzeug, vier Waggons, die Schrankenanlage und eine Thujenhecke wurden beschädigt.
Wachsende Sicherheitsbedenken an Bahnübergängen
Unfälle an Bahnübergängen sind leider nicht selten, und die jüngsten Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit an solchen Übergängen. Wie n-tv berichtet, plant die Deutsche Bahn nach einem tödlichen Unfall in Hamburg im Februar 2025, die Zahl der Bahnübergänge weiter zu reduzieren. Der Vorfall forderte das Leben eines ICE-Fahrgasts und verletzte 24 weitere Personen. Dies verdeutlicht, wie wichtig Maßnahmen zur Unfallvermeidung sind, insbesondere an Stellen, die häufig gefährlich sind.
Aktuell gibt es in Deutschland rund 15.820 Bahnübergänge, während die Zahl in den 1990er Jahren noch bei 28.000 lag. Diese Reduzierung hat dazu beigetragen, die Unfallzahlen drastisch zu senken: Zwischen 1995 und 2023 sanken die Unfälle an Bahnübergängen um mehr als 75%. Im Jahr 2023 wurden lediglich 154 Unfälle registriert. Über 95% der Zusammenstöße zwischen Zügen und Autos passieren jedoch durch Unaufmerksamkeit oder Leichtsinn.
Empfohlene Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit
Eine umfassende Analyse zeigt, dass Unfälle an Bahnübergängen im Vergleich zu Gesamtunfällen im Straßenverkehr selten sind, aber häufig schwerwiegende Folgen haben. So kam es laut Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrates im Jahr 2016 zu 995 Unfällen mit Personenschaden, darunter 46 Tote und 1.367 Verletzte. Gegenwärtig ist es entscheidend, Techniken wie Lichtzeichen und Halbschranken zu optimieren und die Aufklärungskampagne „Sicher drüber“ weiterzuführen, um Bevölkerung auf die Gefahren an Bahnübergängen aufmerksam zu machen.
Die Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit an Bahnübergängen reichen von der Überwachung gefährlicher Abschnitte bis hin zur Errichtung von Über- und Unterführungen, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Auch die technische Sicherung nicht gesicherter Übergänge wird als notwendig erachtet. Die Sicherheitsorgane fordern zudem eine sensitive Analyse und Anpassung aller Maßnahmen, um die Gefahren weiter zu minimieren und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
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