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Grundsteuer-Schock: So hoch sind die neuen Hebesätze in Deutschland!

In Deutschland steht die Grundsteuer vor einem Wandel, da zahlreiche Städte und Gemeinden ihre Hebesätze erhöht haben. Diese Anpassungen erfolgen im Hinblick auf die bevorstehende Reform der Grundsteuer. Insbesondere in Zeiten finanzieller Engpässe müssen die Kommunen sicherstellen, dass sie ausreichend Einnahmen generieren. Wie eine aktuelle Erhebung zeigt, ist eine Erhöhung der Grundsteuer um durchschnittlich 4,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 zu beobachten.

Im Rahmen des diesjährigen Grundsteuer-Rankings des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln wurden die 100 bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands analysiert. Hauptaugenmerk lag auf dem Einfamilienhaus als Beispiel, um die Auswirkungen der verschiedenen Hebesätze auf Immobilienbesitzer zu verdeutlichen. Diese Art der Steuer ist nicht nur eine wichtige Einnahmequelle für die Kommunen, sondern wird auch von deutlichen regionalen Unterschieden geprägt.

Hohe Hebesätze und deren Auswirkungen

Die Stadt Witten in Nordrhein-Westfalen hat mit einem Hebesatz von 910 Prozent die höchsten Belastungen für Immobilienbesitzer zu verzeichnen. Für Besitzer eines Einfamilienhauses summiert sich das auf eine Jahresgrundsteuer von 771 Euro. Im direkten Vergleich dazu fällt die Grundsteuer in Regensburg mit einem Hebesatz von 395 Prozent und jährlichen Kosten von 335 Euro deutlich günstiger aus. Die zehn teuersten und günstigsten Städte kurz zusammengefasst:

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Teuerste Städte Hebesatz Jahresgrundsteuer
Witten 910 771 Euro
Offenbach am Main 895 758 Euro
Mühlheim an der Ruhr 890 754 Euro
Darmstadt 875 741 Euro
Duisburg 845 716 Euro
Herne 830 703 Euro
Berlin 810 686 Euro
Marl 790 669 Euro
Remscheid 770 669 Euro
Lünen 760 644 Euro
Leverkusen 750 635 Euro
Hagen 750 635 Euro

Im Kontrast dazu sind die zehn günstigsten Städte hinsichtlich der Grundsteuer:

Günstigste Städte Hebesatz Jahresgrundsteuer
Regensburg 395 335 Euro
Koblenz 420 356 Euro
Erlangen 425 360 Euro
Ulm 430 364 Euro
Düsseldorf 440 373 Euro
Ratingen 440 373 Euro
Oldenburg 445 377 Euro
Ludwigsburg 445 377 Euro
Villingen-Schwenningen 455 385 Euro
Esslingen am Neckar 458 388 Euro

Besonders bemerkenswert ist die Gemeinde Lorch in Hessen. Mit einem verblüffenden Hebesatz von 1050 Prozent führt sie in der Grundsteuer-Rangliste an, trotz einer vergleichsweise geringen Einwohnerzahl.

Die Reform der Grundsteuer ab 2025

Die Grundsteuer wird ab dem Jahr 2025 nach einem neuen Modell berechnet. Diese Reform hat zum Ziel, den veralteten Einheitswert abzuschaffen, welcher gegenwärtig zur Berechnung verwendet wird. Zukünftig sollen der Grundsteuerwert, die Grundsteuermesszahl und der Hebesatz die neuen Parameter zur Ermittlung der Grundsteuer bilden. Der Einheitswert wird durch den Grundsteuerwert ersetzt, was eine entscheidende Veränderung für Eigentümer darstellen wird.

Der Hebesatz wird von den jeweiligen Kommunen festgesetzt, was bedeutet, dass die Städte und Gemeinden selbstständig die Höhe ihrer Steuereinnahmen beeinflussen können. In der Untersuchung des IW wurde hierbei für Einfamilienhäuser ein festgelegter Einheitswert von 32.586 Euro angesetzt, während die Steuermesszahl auf 2,6‰, ein gängiger Wert für den Westen Deutschlands, festgelegt wurde. Diese Faktoren werden dann mit den spezifischen Hebesätzen der jeweiligen Städte multipliziert, um die Grundsteuer zu berechnen.

Bevor diese Reform in Kraft tritt, bleibt das bestehende System der Grundsteuerberechnung bis 2025 bestehen. Bei dieser traditionellen Formel multiplizieren sich der Einheitswert, der Hebesatz und die Grundsteuermesszahl, um die fällige Grundsteuer zu ermitteln. Die zunehmenden Hebesatzanpassungen, die aus der Notwendigkeit der Kommunen resultieren, unterstreichen die Relevanz und die Auswirkungen der Grundsteuer auf die Immobilienbesitzer in Deutschland. Dies alles legt den Grundstein für eine tiefgreifende Neubewertung des Grundsteuersystems und beeinflusst die finanziellen Belastungen für Eigentümer in den kommenden Jahren.

Quelle/Referenz
merkur.de

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