Die neueste Innovation im Bahnverkehr von Rheinland-Pfalz steht im Rampenlicht: Stadler hat gemeinsam mit hochrangigen Vertretern, darunter Katrin Eder, die rheinland-pfälzische Landesmobilitätssministerin, und Landrat Fritz Brechtel, den Akku-Flirt präsentiert. Diese Vorstellung fand im Rahmen der bekannten Innotrans-Messe statt und markiert einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität im Bundesland.
Das Projekt zielt darauf ab, im Pfalznetz, wo bisher Dieselzüge vorherrschten, eine umweltfreundliche Alternative einzuführen. Die neuen batteriehybriden Triebwagen, besser bekannt als Akku-Triebwagen, werden nicht nur in der Lage sein, unter der Oberleitung der Deutschen Bahn als elektrische Züge zu fahren, sondern sich auch selbstständig mit Strom aus Batterien zu versorgen, wenn die Elektrifizierung fehlt.
Umweltfreundliche Mobilität
Die Deutsche Bahn Regio AG hat im Jahr 2021 beide Lose des europaweiten Vergabeverfahrens für die „Pfalznetze“ gewonnen. Ab Dezember 2025 sollen nach und nach 44 moderne Akku-Züge vom Typ FLIRT die veralteten Dieselzüge auf einem 240 Kilometer langen Bahnstreckennetz in der West- und Südpfalz ersetzen. Die Züge werden auch die Strecke nach Karlsruhe und den angrenzenden Saarland bedienen. Mit einer Länge von 55,5 Metern bieten sie Platz für 172 Passagiere, darunter auch spezielle Bereiche für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder.
Besonders interessant ist der neue Lounge-Bereich, der das Reisen komfortabler gestalten soll. Um den Fahrgästen einen modernen Service zu bieten, wird es kostenloses WLAN, Steckdosen sowie eine zeitgemäße Kundeninformation im Zug geben. Außerdem wurde auf Barrierefreiheit geachtet: Alle Fahrzeuge sind mit einer automatischen Spaltüberbrückung ausgestattet, die den Einstieg erleichtert, und bieten behindertengerechte Toiletten.
Die betriebliche Reichweite bietet im Batteriemodus mindestens 80 Kilometer, wobei bei Testfahrten sogar 185 Kilometer erreicht wurden. Im Pfalznetz bleibt nach der Elektrifizierung ein längster Abschnitt von etwa 48 Kilometern ohne elektrischen Anschluss. Dies macht die neuen Akkuzüge besonders wertvoll für die Region, da sie eine bessere Verbindung zu zuvor nicht elektrifizierten Strecken herstellen können und dazu noch mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgestattet sind.
Die Verkehrsleistung der neuen Akkuzüge wird schrittweise auf jährlich 4,6 Millionen Zugkilometer erhöht, was den Druck auf die aktuellen Dieselfahrzeuge verringern wird. Um die Einführung dieser umweltfreundlichen Technologie zu fördern, schloss der Zweckverband mit DB Regio einen Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren, gültig bis Dezember 2040. Dies stellt sicher, dass ausschließlich Akku-Züge die neuen Partnerschaften im Bereich regionaler Bahnverbindungen unterstützen.
Stadler hebt hervor, dass dieses Projekt eines der ersten in Deutschland ist, das einen umfassenden Plan zur Abkehr von Dieselzügen hin zu batteriehybriden Modellen implementiert. Dies könnte eine Vorreiterrolle für ähnliche Projekte in anderen Regionen des Landes einnehmen und die Grundlage für eine nachhaltige Verkehrsumstellung legen.
Der öffentliche Nahverkehr wird in Zukunft mit diesen Innovationen nicht nur effizienter, sondern auch grüner gestaltet. Foto: Zweckverband SPNV Süd. Weitere Informationen: www.zughalt.de.
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