In Brandenburg überschlagen sich die Ereignisse rund um die Landtagswahl. Die neuesten Hochrechnungen zeigen, dass die Grünen vor einem dramatischen Absturz stehen und voraussichtlich den Einzug in den Landtag verpassen werden. Mit nur 4,2 Prozent der Stimmen scheinen sie die Hoffnungen auf ein Direktmandat in Gefahr zu bringen. Marie Schäffer, die Hoffnungsträgerin der Grünen in Potsdam I, liegt mit 26,5 Prozent deutlich hinter der SPD-Kandidatin Manja Schüle, die 34,4 Prozent erzielt hat.
Eine beunruhigende Hochrechnung vom ZDF schlägt in die gleiche Kerbe: Die Grünen scheinen aus dem Landtag geflogen zu sein. Sollte dies eintreffen, vervielfältigen sich die Optionen für mögliche Koalitionen. Mit einem fortwährenden Stimmenanteil von etwa 34 Prozent könnte die SPD in eine Koalition mit der „Bürger für Brandenburg“ (BSW) treten. Alternativ käme eine „Brombeerkoalition“ in Betracht, bestehend aus SPD, CDU und BSW.
Die Herausforderungen für die Grünen
Die aktuelle Stimmung ist alles andere als good vibes für die Grünen. Laut der ARD-Hochrechnung stehen sie bei lediglich 4,6 Prozent. Ohne ein Direktmandat scheint ihr Einzug im Landtag mehr als fraglich. Der Druck auf Marie Schäffer ist enorm; sollte sie das Direktmandat im Wahlkreis Potsdam I nicht erringen können, könnte dies das endgültige Aus der Grünen im Landtag bedeuten. Die Hoffnung, dass sie möglicherweise doch noch mit 5 Sitzen im Landtag vertreten sein könnte, sinkt stetig.
Für die Grünen zeichnet sich ein bescheidener Abend ab. Es deutet vieles darauf hin, dass sie ihre Wählerbasis schlafen ließen, was sich fatal auswirkt. Marie Schäffer hat stark für ihre Chance geworben, doch es sieht so aus, als wäre ihre Zeit bereits vorbei, bevor die Votes vollständig ausgezählt sind.
Hans-Christoph Berndt, der Spitzenkandidat der AfD, ergreift aber die Gelegenheit, um seinen Erfolg zu feiern. Mit einem klaren Statement erklärte er: „Wir sind die Partei der Zukunft“, ganz nach dem Motto, dass die alte Garde CDU und SPD nicht passen zu dem, was die Wähler erwarten. Trotz der kommenden Herausforderungen fühlt sich die AfD ermutigt.
Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigt sich währenddessen zurückhaltend optimistisch. „Wir haben alle gesagt: Wir nehmen diesen Kampf auf“, merkt er an, während er betont, dass der Abend noch in der Schwebe gehe. Seine SPD hat zurzeit die Nase vor der AfD, aber eine endgültige Bestätigung steht noch aus. Er lässt durchblicken, dass Gespräche mit der CDU stattfinden sollten und appelliert an alle, die das Land weiter voranbringen wollen. Woidke will den Abend jedoch abwarten, bevor er sich zu Koalitionsgesprächen äußert.
Falls die Estimationen eintreffen, bedeutet das für Brandenburg einen tiefgreifenden politischen Wandel. Ein Einzug der AfD würde die politische Landschaft nachhaltig verändern, während das Schicksal der Grünen an einem seidenen Faden hängt. Die letzten Stimmen werden ausgezählt, die Spannung bleibt hoch und die Frage: Wer wird das Zepter in Brandenburg übernehmen?
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