Die deutsch-dänische Grenze ist ab sofort wieder Gegenstand von vereinzelten Kontrollen, was bei Reisenden und Pendlern für gemischte Reaktionen sorgt. Am Grenzübergang Harrislee-Pattburg waren am Montag einige Beamte der Bundespolizei präsent, ohne dass es bisher zu nennenswerten Staus kam. Diese Maßnahmen wurden durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ins Leben gerufen, die betont, dass solche Kontrollen notwendig sind, um gegen irreguläre Migration und Kriminalität vorzugehen.
In einer Erklärung an die „Bild am Sonntag“ erklärte Innenministerin Faeser, dass die Kontrollen deutschlandweit ausgeweitet werden, um „Schleuser zu stoppen“ und „Kriminellen das Handwerk zu legen“. Laut einem Sprecher der Bundespolizei in Bad Bramstedt werden die Kontrollen jedoch nicht dauerhaft sein. Stattdessen ist vorgesehen, dass die Beamten nur Stichproben durchführen, um die Beeinträchtigung der reisenden Bevölkerung zu minimieren.
Kontrollen in Niedersachsen und Auswirkungen auf Pendler
Zusätzlich sollen in Niedersachsen an der Grenze zu den Niederlanden feste Kontrollstellen errichtet werden. Diese werden an strategischen Punkten wie der A30 und der A280 eingerichtet, wo bestimmte Fahrzeuge und Personen aus dem Verkehrsfluss geleitet und kontrolliert werden können. Trotz dieser Maßnahmen wird die Bundespolizei ihr Bestes geben, um die Pendler, die täglich zwischen Deutschland und Dänemark pendeln, zu unterstützen. Rund 12.800 Pendler überqueren diese Grenze täglich, und es wird erwartet, dass sie weiterhin einen Reisepass oder Personalausweis mitführen müssen.
Die dänische Polizei hat ähnliche Kontrollen bereits seit einigen Jahren eingeführt und plant laut ihrer Informationen, dass die deutschen Kontrollen an verschiedenen Übergängen variieren werden. Die Berichte weisen darauf hin, dass die dänische Polizei sich mehr auf die Bekämpfung von Kriminalität im Grenzgebiet konzentriert, anstelle von starren Einreisekontrollen.
Kritik am Vorhaben und mögliche Probleme
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) hat die neuen Kontrollen scharf kritisiert. Fraktionschef Lars Harms erklärte, dass er diese Maßnahmen für nicht zielführend halte und warnt vor möglichen negativen Auswirkungen auf die Grenzregion. Er brachte zum Ausdruck, dass illegale Einwanderung über Dänemark nach Deutschland ein geringes Problem darstellt, was durch eine Anfrage der Linkspartei bestätigt wird.
Darüber hinaus haben Bauarbeiten an der Autobahn südlich des Grenzübergangs Ellund begonnen, die ebenfalls den Verkehrsfluss beeinflussen könnten. Bis November steht nur eine Fahrspur zur Verfügung, was von den Behörden als zusätzlichen Grund angesehen wird, im Vorfeld entsprechende Zeit für Reisen einzuplanen.
Die Bundespolizei und das Innenministerium betonen, dass die neue Regelung der Sicherheit dienen soll, dennoch bleibt abzuwarten, ob die Reisenden merklich durch die Kontrollen beeinträchtigt werden. Die Situation an der Grenze und die genaue Ausgestaltung der Kontrollen werden weiterhin beobachtet, um Anpassungen vorzunehmen, falls notwendig. Für weitere Informationen zu den Kontrollen und ihrer Umsetzung ist es ratsam, die aktuellen Berichterstattungen zu verfolgen, wie auf www.ndr.de hinterlegt.