Bensheim/Duisburg (ots)
Blindheit ist eine leidvolle Realität für viele Menschen im globalen Süden, und besonders der Graue Star ist eine häufige Ursache dieser Erblindung. Während in wohlhabenderen Ländern ältere Menschen unter dieser Augenkrankheit leiden, trifft es in ärmeren Regionen auch oft Kinder. Anlässlich des Welttages des Sehens am 10. Oktober appellieren die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) an die Öffentlichkeit, diese dringenden Missstände nicht länger zu ignorieren. Denn während die Operation zur Heilung des Grauen Stars einfach ist, bleibt sie für viele unerschwinglich.
Nach Schätzungen können weltweit 17 Millionen Menschen aufgrund des Grauen Stars nicht sehen. Viele Familien in wirtschaftlich benachteiligten Regionen sind nicht in der Lage, die Kosten für einen Eingriff zu decken, was vor allem für Kinder verheerende Folgen hat. Der Fall von Josué, einem zehnjährigen Jungen aus Kinshasa im Kongo, verdeutlicht diese Problematik. Josué, der in einem Elendsviertel aufwuchs, verlor in seiner frühen Kindheit sein Augenlicht. Seine Mutter lebte in ständiger Angst um sein Wohl, denn die gefährliche und unübersichtliche Umgebung brachte für das blinde Kind erhebliche Risiken mit sich.
Ein Lichtblick für Josué
Glücklicherweise entdeckte eine Sozialarbeiterin Josués Notlage und vermittelte ihm Hilfe durch die St.-Joseph-Augenklinik. Mit Hilfe der CBM wurde der Eingriff finanziert, und der Augenarzt Dr. Janvier Kilangalanga stellte Josués Sehvermögen wieder her. Schon am Tag nach der Operation durfte Josué den Verband abnehmen und zeigte sich überglücklich, als er wieder einen Ball fangen konnte. Diese Geschichte ist eine ergreifende Erinnerung an die Bedeutung frühzeitiger Intervention – bei Kindern ist die Erholung des Sehvermögens entscheidend für ihre kognitive und soziale Entwicklung.
Die CBM und das DKVB arbeiten in den ärmsten Gegenden der Welt daran, Menschen über die Heilbarkeit von Blindheit aufzuklären und finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Diese Organisationen gehen darüber hinaus und bieten Nachsorge an, um den Erfolg der Eingriffe sicherzustellen. Ihre Kampagne zur „Woche des Sehens“, die 2024 vom 8. bis 15. Oktober stattfindet, zielt darauf ab, das Bewusstsein für Augenprobleme zu schärfen und stützt sich auf ein breites Netzwerk von Partnerorganisationen und prominenten Unterstützern.
Die Woche des Sehens: Engagement und Aufklärung
Im Rahmen dieser Kampagne ruft die TV-Journalistin Gundula Gause als Schirmherrin dazu auf, sich intensiver mit den Themen Sehen und Blindheit auseinanderzusetzen. Zwei wichtige Tage der Woche sind der „Welttag des Sehens“ am 10. Oktober und der „Tag des weißen Stocks“ am 15. Oktober. Während dieser Zeit sind zahlreiche Aktionen geplant, um das Bewusstsein zu schärfen und Engagement für die Belange blinder und sehbehinderter Menschen zu fördern.
Für diejenigen, die sich über Veranstaltungen und Mitmach-Aktionen informieren wollen, stehen verschiedene soziale Medien und Websites zur Verfügung, einschließlich www.woche-des-sehens.de und deren Profile auf Facebook und Instagram. Die Unterstützung dieser Aktion wird von verschiedenen Organisationen wie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband und vielen weiteren aktiven Partnern getragen.
Die statistischen Daten und Erfolgsgeschichten wie die von Josué heben hervor, wie entscheidend der Zugang zu medizinischen Behandlungen für die Wiederherstellung des Sehvermögens ist. Dennoch bleibt der Kampf gegen Blindheit eine Herausforderung, die nicht ignoriert werden darf. Der weltweite Kampf gegen vermeidbare und heilbare Augenkrankheiten erfordert kontinuierliche Unterstützung und Aufmerksamkeit, um das Ziel einer weltweiten Sehbehandlung zu erreichen.