Krefeld (ots)
Im Rahmen einer bewegenden Zeremonie wurde der „Goldene Fressnapf 2024“ an eine herausragende Persönlichkeit im Tierschutz vergeben. Dieses Jahr ging die Auszeichnung an Dr. Katrin Wontorra, eine Tierärztin, die sich unermüdlich für die kostenlose medizinische Versorgung kranker Tiere einsetzt. Ihre Organisation, die „Tierarztpraxis ohne Grenzen gUG“, spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung bedürftiger Tierbesitzer in Deutschland, die durch die gestiegenen Tierarztkosten in eine prekäre Lage geraten sind.
Die neue Gebührenordnung für Tierärzte, die 2022 in Kraft trat, hat die Gebühren für tierärztliche Leistungen um 20 bis 25 % erhöht, was viele Tierhalter:innen vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stellt. In dieser schwierigen Situation bieten ehrenamtliche Helfer wertvolle Unterstützung, und Dr. Wontorra steht an vorderster Front. Jeden Donnerstag behandelt sie Tiere, die dringend Hilfe benötigen, und dies ausschließlich durch die Einnahmen ihrer gemeinnützigen Unternehmung realisiert.
Die Mission von Dr. Wontorra
Dr. Wontorra hat 2021 das „Zentrum für Tier und Mensch“ in Mettmann gegründet und schnell darauf die gemeinnützige gUG ins Leben gerufen. Ihr Antrieb? Das tief empfundene Bedürfnis zu helfen. „Ich sah täglich Tiere, deren Besitzer älter und finanziell schwach waren. Diese Menschen hatten kein Geld für lebensnotwendige Medikamente. Es zerbrach mir fast das Herz“, erklärt sie. Ihr Engagement, das Leben dieser Tiere zu verbessern, hat viele Menschen inspiriert und gibt Hoffnung für die Zukunft.
Die Auszeichnung mit dem „Goldenen Fressnapf“ ist nicht nur eine Würdigung ihres Engagements, sondern auch eine wichtige finanzielle Unterstützung. Mit dem Preisgeld von 7.000 Euro plant Dr. Wontorra, komplexe Operationen an mehreren Tieren zu finanzieren, wie Tumoroperationen und die Bereitstellung von Schmerzmitteln für eine längere Zeitspanne. Diese Initiative könnte entscheidende Unterschiede im Leben vieler Tiere und ihrer Besitzer machen.
Dr. Wontorra ist sich bewusst, dass nicht nur Einzelpersonen von den gestiegenen Kosten betroffen sind. Auch Tierheime kämpfen somit zunehmend mit der finanziellen Belastung durch die notwendige medizinische Versorgung kranker Tiere. Sie sind oft auf Spenden angewiesen, um die Pflege und Behandlung ihrer Schützlinge sicherzustellen.
Eine Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes ergab alarmierende Ergebnisse: Zunehmend geben Halter:innen ihre Tiere ab, weil die Tierarztkosten untragbar geworden sind. Thomas Schröder, Präsident des Tierschutzbundes, betont, dass die Auslastung in den Tierheimen dramatisch gestiegen ist. „Über zwei Drittel der Tierheime berichten von einer hohen oder sogar übervollen Auslastung. Die Zahlen steigen seit 2022 kontinuierlich.“ Die neuen Gebühren erhöhen den Druck, insbesondere auf finanziell belastete Haushalte.
Die feierliche Übergabe der Auszeichnung fand unter dem Beisein von „tierisch engagiert“-Botschafterin Jana Ina Zarrella statt. Sie würdigte die Leistung von Dr. Wontorra und betonte die Wichtigkeit ihres Einsatzes für Tiere in Not. „Ich bin als Hundemama sehr berührt von der Arbeit, die Dr. Wontorra leistet. Es ist wichtig, dass solche Menschen anerkannt und unterstützt werden.“ Doch die Herausforderung des Tierschutzes endet nicht mit dieser Auszeichnung. Der Druck auf die Tierheime und die finanzielle Belastung für Tierhalter:innen müssen weiterhin in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt werden.
Die Initiative „tierisch engagiert“ und der „Goldene Fressnapf“ stehen nicht nur für die Würdigung individueller Leistungen im Tierschutz, sondern auch für das Bemühen, eine breitere gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen zu lenken, mit denen Tiere und ihre Halter:innen konfrontiert sind. Diese engagierten Stimmen sind essenziell, um Veränderungen herbeizuführen und tiermedizinische Versorgung für alle zugänglich zu machen.
Für weitere Informationen zu den Initiativen rund um den „Goldenen Fressnapf“ und die Unterstützung von Tierschutzprojekten, bieten sich zahlreiche Links und Ressourcen an, um den Überblick über die Entwicklungen in diesem Bereich zu behalten.
– NAG
