Görlitz. Ein starkes Zeichen des Gedenkens wird bald in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec gesetzt! Die Stolperstein-Initiative plant die Errichtung einer ersten Stolperschwelle im Mai 2025, die an die Opfer des KZ-Außenlagers Görlitz im Biesnitzer Grund erinnern soll. Diese Stolperschwelle wird eine besondere Form der Erinnerung darstellen, die nicht nur einzelnen Opfern, sondern ganzen Gruppen gewidmet ist. Daniel Breutmann von der Initiative erklärt: „Mit dieser Stolperschwelle wollen wir das Leid und die Schicksale der Verfolgten sichtbar machen.“
Die Stadt hat bereits 81 Stolpersteine, darunter drei in Zgorzelec, die an jüdische Mitbürger und andere Verfolgte des Zweiten Weltkriegs erinnern. Diese wurden seit 2007 von dem Kölner Künstler Günter Demnig verlegt. Doch die Initiative geht weiter: Neben der Stolperschwelle sind für den 8. Mai 2025 auch zwei weitere Stolpersteine geplant. Einer davon wird an Irma Alter, geborene Hollaender, erinnern, initiiert von ihrer Familie. Der andere Stein wird erstmals an die Opfer des Euthanasie-Programms des Nationalsozialismus erinnern.
Spendenaktion für Gedenksteine
Um die Kosten für die Verlegung der Stolpersteine und der Stolperschwelle zu decken, hat die Görlitzer Initiative eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Interessierte können ihre Beiträge an den Förderkreis Synagoge oder die Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen mit dem Vermerk „Stolpersteine / Stolperschwelle“ überweisen. Die Stolpersteine und Stolperschwellen sind nicht nur ein Zeichen des Gedenkens, sondern auch ein wichtiger Teil der Aufarbeitung der Geschichte, die in Görlitz und darüber hinaus immer mehr an Bedeutung gewinnt.