In Görlitz wird derzeit eine umfassende Sanierung und der Umbau von Altbauten vorangetrieben. Bis Ende des Jahres plant der Landkreis, seine Verwaltungsstellen in die frisch renovierten Gebäude in der Berliner- und Salomonstraße zu verlegen. Die Investitionen belaufen sich auf beeindruckende 71 Millionen Euro, wovon 12,5 Millionen aus Eigenmitteln stammen. Diese Maßnahme verspricht, für die Angestellten bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, wirft jedoch Fragen zur finanziellen Lage anderer öffentlicher Gebäude auf.
Ein Blick auf die Rathäuser im Landkreis Görlitz zeigt, dass hier ein erheblicher Investitionsbedarf besteht. Insbesondere die Städte und Gemeinden haben bei ihren Rathäusern oft gespart. Ein Beispiel dafür ist die Stadt Görlitz, wo die Verwaltung auf mehrere Standorte verteilt ist. Der Oberbürgermeister, Octavian Ursu, stellte fest, dass trotz einige kleinerer Reparaturen, wie der Sanierung von Dächern und Fassaden, größere Maßnahmen ausblieben, und es gibt einen dringenden Bedarf von etwa 20 Millionen Euro für umfassendere Sanierungen.
Görlitz: Mangel an Investitionen
Das Görlitzer Rathaus erscheint von außen attraktiv, doch die inneren Gegebenheiten benötigen dringend Aufmerksamkeit. Bisher wurden nur das Verwaltungsarchiv und die Standesamtsräume instandgesetzt, während viele technische Anlagen in die Jahre gekommen sind. „Die Sanierung des Rathauses wurde in den letzten Jahren nicht angegangen, da immer andere Prioritäten gesetzt wurden“, erklärte Ursu und verwies auf Investitionen in Schulen und Kitas als vorrangig.
Trotz der notwendigen Veränderungen beschränkt sich die Stadt zunächst auf kleinere Arbeiten. Der aktuelle Plan umfasst Sanierungsarbeiten in Höhe von rund 150.000 Euro für Teeküchen und Malerarbeiten. Diese Maßnahmen sind jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, verglichen mit dem gesamten Investitionsbedarf.
Zittau: Ein gemischtes Bild
Löbau hingegen bewertet den Zustand der Rathäuser positiv, sieht jedoch Bedarf für energetische Maßnahmen. Ein Austausch der Thermostatventile und die Anbindung an das Fernwärmenetz sind für 2026 geplant, um die Heizkosten zu senken. Es ist erfreulich zu hören, dass hier die finanziellen Mittel vorhanden sind, um diese wichtigen Aspekte anzugehen.
Niesky: Dringende Probleme
Im Nieskyer Rathaus hingegen ist der Sanierungsbedarf „extrem hoch“. Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann hat bereits überlegt, den Standort zu verlegen, um eine barrierefreie Lösung zu schaffen. Mängel bestehen nicht nur bei der Heizung oder dem Brandschutz, sondern auch bei der generellen Ausstattung des Rathauses. Die Tatsache, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht, macht die Renovierung jedoch kompliziert.
Reichenbach plant hingegen positive Veränderungen mit einer neuen Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach. Bürgermeisterin Carina Dittrich betont, dass die Modernisierungen dringend notwendig seien, um die hohen Betriebskosten zu senken.
Schließlich erhält die Gemeinde Krauschwitz dank Fördermitteln aus dem Investitionsgesetz für Kohleg Regionen einen Neubau. Diese Maßnahmen zeigen das Potenzial, das in den Rathäusern des Landkreises steckt, jedoch bleibt zu hoffen, dass der Fokus auch auf die Sanierungen der bestehenden Gebäude gelegt wird.
Die Situation in den Rathäusern des Landkreises Görlitz ist ein bewegendes Beispiel für die Herausforderungen, vor denen viele Kommunen in Deutschland stehen. In Zeiten knapper Kassen müssen Prioritäten gesetzt und Investitionen sorgfältig geplant werden. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.saechsische.de.
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