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Gießen: Rückgang bei unbegleiteten Flüchtlingen – Notunterkünfte kaum gefüllt!

In Gießen wurde die Notunterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgrund gesunkener Zahlen wieder in Betrieb genommen, während die Stadt enorme Einsparungen im Jugendhilfeetat verzeichnet – ein Jahr nach dem dramatischen Anstieg der Fallzahlen und einem alptraumhaften Notstand!

Im Spätsommer 2023 ist Gießen ein Beispiel für die veränderte Situation bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Während im Vorjahr die Notunterkünfte überquellten, hat sich die Lage drastisch beruhigt. Nur die Einrichtung des Roten Kreuzes im ehemaligen US-Depot wird derzeit als Notunterkunft benötigt. Diese Veränderung zeigt, wie sich die Aufnahmezahlen im Vergleich zum Vorjahr entwickelt haben.

Gießen, bekannt für seine zentrale Rolle in der Aufnahme von minderjährigen Flüchtlingen in Hessen, verzeichnete bis Mitte September 2023 nur 630 Aufnahmefälle. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 1086. Diese Zahl ist besonders bemerkenswert, da sie mit einer Zeit des Anstiegs in den letzten wenigen Wochen des Sommers zusammenfällt, als die Zahlen von etwa 110 auf fast 300 in den Monaten August und September anstiegen. Diese Entwicklung hat die Stadt gezwungen, Notunterkünfte wie Schul- und Vereinshallen einzurichten, um die steigenden Zahlen unterzubringen.

Rückgang der Fallzahlen

Die drastisch gesenkten Fallzahlen wirken sich auch auf den Haushalt Gießens aus. In der Vergangenheit musste die Stadt regelmäßig hohe Beträge für die Betreuung dieser Jugendlichen bereitstellen. Dies scheint jedoch nicht mehr erforderlich zu sein. Durch den Rückgang von etwa 40 Prozent der Anträge stehen nun Millionen von Euro zur Verfügung, die bereits für die Betreuung eingeplant waren. Diese Mittel können nun in anderen Bereichen der Jugendhilfe verwendet werden, was der Stadt Gießen einen finanziellen Spielraum verschafft.

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Die Höchstzahlen im Jugendamt werden auch durch eine zentrale Aufnahmestelle für unbegleitete Minderjährige im Ort reflektiert, wo die Aufnahmeprozesse und die anschließende Unterbringung in Wohneinrichtungen organisiert werden. Hier ist Gießen einzigartig, da nur Frankfurt ähnliche Zahlen aufgrund der Nähe zum Flughafen verzeichnen kann.

Oliver Kleis, der zuständige Stadtrat, hebt die Bedeutung der konstanten Bemühungen um die Aufnahme und Integration hervor. Dennoch gibt es Herausforderungen, nicht nur durch die Ankunft neuer Flüchtlinge, sondern auch durch die intensive Betreuung von sogenannten „Systemsprengern“. Diese Jugendlichen verursachen überdurchschnittlich hohe Kosten durch ihre komplexen Bedürfnisse.

Herausforderungen in der Jugendhilfe

Die finanziellen Schwierigkeiten zeigen sich besonders deutlich bei der Heimerziehung, für die in 2024 zusätzliche 700.000 Euro benötigt werden. Die Gründe sind vielfältig: steigende Fallzahlen und die Notwendigkeit, bei schwierigen Einzelfällen intensive Betreuung zu gewährleisten. Laut aktuellen Berichten handelt es sich um eine stark steigende monatliche Belastung von fast 7.200 Euro pro Fall, mit Extremfällen, die weitaus höhere Kosten verursachen. Dies betrifft insbesondere Jugendliche, die nicht in herkömmlichen Einrichtungen untergebracht werden können und im Extremfall ins Ausland verlegt werden müssen.

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Die Stadtverwaltung steht damit ganz im Fokus der Diskussion bezüglich der wachsenden Herausforderungen in der Jugendhilfe und der finanziellen Rahmenbedingungen. Trotz der sinkenden Zahlen bei den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen bleibt die Situation komplex. Es ist erforderlich, dass alle Kosten transparent und nachvollziehbar dargestellt werden, damit zukünftige Planungen effektiver gestaltet werden können.

Diese Veränderungen in Gießen sind Teil eines größeren Bildes, das sich in vielen deutschen Städten abzeichnet. Mehr Informationen darüber, wie sich diese Trends weiterentwickeln werden, lassen sich in einem aktuellen Artikel auf www.giessener-allgemeine.de finden.

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