Ein faszinierendes Zeitzeugnis wird in Gießen lebendig! Am Freitag, pünktlich zum 80. Jahrestag der Zerstörung der Stadt, eröffnete Jan-Patrick Wismar seine mit Spannung erwartete Ausstellung „Das alte Gießen zum Anfassen“. In den Verkaufsräumen von Karstadt können die Besucher nun beeindruckende 300 Miniaturmodelle bewundern, die die Stadt vor ihrer Zerstörung zeigen. Diese detailgetreuen Nachbauten sind nicht nur ein Fest für die Augen, sondern auch ein emotionales Erlebnis, das die Geschichte Gießens greifbar macht.
Die ersten Gäste strömten bereits am Eröffnungstag in die Ausstellung und waren begeistert von dem, was Wismar und sein Team geschaffen hatten. „Ich bin erstaunt, wie viele Leute schon da sind und wie gut das Projekt angenommen wird“, sagte der engagierte Vorsitzende der Bürgerinitiative Historische Mitte Gießen. Dank der Unterstützung von Freunden, Familie und Karstadt Geschäftsführer Murat Avci, der die Fläche zur Verfügung stellte, ist die Ausstellung für die nächsten sechs Wochen geöffnet. Ein besonderes Highlight ist die Nachbildung der Stadtkirche, die von Swen Richert gefertigt wurde. Sie steht prominent im Raum und erinnert eindrucksvoll an die Zeit vor den verheerenden Bombenangriffen.
Ein Zeichen gegen das Vergessen
Die Ausstellung ist mehr als nur eine nostalgische Rückschau; sie setzt auch ein starkes Zeichen gegen Faschismus. Wismar und sein Verein möchten mit dieser Initiative auf die „furchtbaren Spuren“ hinweisen, die Krieg und Zerstörung in der Stadt hinterlassen haben. „Diese Ausstellung ist ein großes Fenster in die Geschichte der Stadt“, betonte Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher. Die Besucher haben die Möglichkeit, die letzten Handgriffe an den Modellen selbst zu setzen und somit aktiv Teil dieses einzigartigen Projekts zu werden. Am Samstag, zwischen 11 und 16 Uhr, lädt Wismar alle ein, gemeinsam die Ausstellung zu finalisieren und die Erinnerungen an eine vergangene Zeit lebendig zu halten.
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