Deutschland

Gesundheits-Alarm: 46 Milliarden Euro Finanzlücke bei Kassen im Jahr 2025!

München (ots)

Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland ist alarmierend. In einer aktuellen Berechnung von Deloitte wurde festgestellt, dass den Kassen im kommenden Jahr 46 Milliarden Euro fehlen werden. Diese Finanzlücke muss voraussichtlich durch zusätzliche Beiträge sowie Steuerzuschüsse gedeckt werden. Dies würde einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent zur Folge haben, was mehr ist als die derzeitige Belastung von 1,7 Prozent.

Die Gründe für diese besorgniserregende Entwicklung liegen vor allem in den steigenden Kosten des Gesundheitssystems. Insbesondere die geplante Krankenhausreform und neue Gesetze zur Gesundheitsversorgung tragen zu einer Erhöhung der Ausgaben bei. Zudem schlagen steigende Arzneimittelpreise und innovative Behandlungsmethoden finanziell zu Buche. Laut Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Partner bei Deloitte, zeigt der notwendige Anstieg des Zusatzbeitrags um 0,8 Prozentpunkte innerhalb eines Jahres die prekäre Lage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

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Steigende Ausgaben und ihre Ursachen

Ein bedeutender Faktor, der die finanzielle Schieflage der gesetzlichen Krankenkassen verstärkt, ist die kontinuierliche Erhöhung der Ausgaben, die im nächsten Jahr um 5,4 Prozent steigen werden. Im Gegensatz dazu wurden die Einnahmen lediglich um 3,2 Prozent angehoben. Diese Diskrepanz zwischen den Einnahmen und Ausgaben wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Bis 2050 könnte die wachsende Unterdeckung der gesetzlichen Kassen auf mindestens 380 Milliarden Euro anwachsen.

Die Alterung der Gesellschaft spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da sie eine Zunahme an medizinischen Behandlungen erfordert. Gleichzeitig treiben auch teure Therapien, wie innovative Behandlungen für Alzheimer oder personalisierte Zell- und Gentherapien, die Ausgaben weiter in die Höhe. Deloitte warnt, dass es in einem pessimistischeren Szenario sogar zu einer Unterdeckung von rund 590 Milliarden Euro kommen könnte, wenn diese Trends anhalten.

Dr. Elbel betont, dass der Fokus jetzt auf Kostendämpfung und Effizienzsteigerungen liegen muss. Das bestehende System, das auf Möglichkeit der Übernahme durch die Krankenkassen, Ärzte und Krankenhäuser angewiesen ist, zeigt sich als nicht mehr tragbar. Die Schaffung stabiler Rahmenbedingungen für Investitionen in die medizinische Qualität und Effizienz ist dringend erforderlich.

Für die Prognosen wurden sowohl demografische als auch makroökonomische Entwicklungen in Betracht gezogen. Darüber hinaus betrachtet Deloitte mögliche Szenarien: Das Basisszenario geht von stabilen Therapiekosten aus, während das Innovationsszenario mit erheblichen Kostensteigerungen durch neue Behandlungsmethoden rechnet. Beide Szenarien kombinieren altersspezifische Gesundheitsausgaben mit wirtschaftlichen Daten.

Diese alarmierenden Erkenntnisse zur finanziellen Situation der gesetzlichen Krankenkassen werfen Fragen über die Zukunft des Gesundheitssystems auf und erfordern ein Umdenken im Umgang mit Ressourcen im deutschen Gesundheitswesen. Die vollständige Berechnung von Deloitte zur Finanzkrise der GKV bis 2050 bietet detaillierte Einblicke in die Herausforderungen und Lösungsansätze, um der aufkommenden Krise entgegenzuwirken. Weitere Informationen findet man im Artikel auf www.presseportal.de.


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München, Deutschland
Quelle
presseportal.de

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