Im Landkreis Göppingen schlagen die Oberbürgermeister von Göppingen, Eislingen und Geislingen Alarm: Sie wehren sich gegen die wachsende Müllproblematik, die seit der Einführung des neuen Abfallkonzepts in Kraft trat. Der gemeinsame Protest erfolgt in Form eines Brandbriefes, der von Alex Maier, Klaus Heininger und Frank Dehmer unterzeichnet wurde. Darin fordern sie Maßnahmen von Landrat Edgar Wolff und dem Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB), Julian Kuhn. Die Situation hat sich seit September dramatisch verschlechtert, was sich in stark zunehmender illegaler Müllentsorgung bemerkbar macht.
Bereits ein Treffen der Kommunalverantwortlichen am 2. September zeigte, dass die drei Städte nicht bereit sind, die unhaltbaren Zustände länger hinzunehmen. Nach einem weiteren Austausch am 2. Oktober wurde beschlossen, dass konkrete Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Situation zu verbessern. Besonders besorgt zeigte sich OB Maier über die sprunghaft gestiegenen Entsorgungskosten. „Gleichzeitig dürfen die Kommunen im Hinblick auf die explodierenden Entsorgungskosten und unhygienischen und image-schädigenden Zustände nicht allein gelassen werden“, sagte er klar und deutlich.
Steigende Kosten und unhygienische Zustände
Im Brandbrief wird die Problematik von explodierenden Entsorgungspreisen und untragbaren hygienischen Bedingungen thematisiert. Die Oberbürgermeister anerkennen zwar die Bemühungen des AWB, die Müllmenge zu reduzieren, doch die negativen Begleiterscheinungen des neuen Konzeptes sind nicht zu ignorieren. „Wir unterstützen das Ziel vom AWB, die Müllmenge zu reduzieren, und erkennen die Fortschritte an“, ist im Schreiben zu lesen. Dennoch wird darauf verwiesen, dass die Herausforderungen im Umgang mit illegal deponiertem Müll und die damit verbundenen Mehrkosten nicht länger hingenommen werden können.
Ein alarmierender Zustand zeigt sich in den von den Oberbürgermeistern angeführten Zahlen: So stiegen die Kosten für die Müllentsorgung von 68.890 Euro im Jahr 2021 auf bereits 100.202 Euro im Jahr 2022. Diese finanziellen Belastungen und die daraus resultierenden Hygieneprobleme führen zu einem erheblichen Imageverlust für die Kommunen im Landkreis. Dabei wird auf die hygienischen Missstände hingewiesen, die durch aufgerissene Biobeutel, herumliegenden Müll und die damit verbundenen Ungeziefer plagen.
Negative Auswirkungen auf die Lebensqualität
Die Bürger sehen sich nicht nur mit steigenden Kosten konfrontiert, sondern auch mit einer merklichen Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. „Die daraus resultierenden Probleme mit Ratten, Ungeziefer und Gestank wirken sich negativ auf die Lebensqualität aus und führen zu Folgekosten“, erklärt Maier. Dies verdeutlicht, dass die Umweltverschmutzung nicht nur eine ästhetische Herausforderung darstellt, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Bedenken hervorrufen kann.
Die OBs schlagen vor, die bestehenden Regelungen zur Müllentsorgung zu überarbeiten und an die neu entstandenen Gegebenheiten anzupassen. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf den Brandbrief reagieren werden. Der Druck seitens der Städte könnte jedoch dazu führen, dass zeitnah Lösungen erarbeitet werden, um die unhaltbaren Zustände im Landkreis Göppingen zu beheben. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.swp.de.
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