Im Oberallgäu bündeln fünf Gemeinden ihre Kräfte in einem neuen Projekt namens ILE Alpsee-Grünten. Dies geschieht gut zwei Jahre nach der Gründung der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE), bei der die Gemeinden Rettenberg, Blaichach, Burgberg sowie die Städte Immenstadt und Sonthofen zusammenarbeiten. Vor Kurzem wurde der Förderbescheid übergeben, welcher die Umsetzungsbegleitung durch Fachkräfte sichert. Margit Einsiedler wird als Umsetzungsbegleiterin tätig, um die Zusammenarbeit voranzutreiben und konkrete Ziele zu moderieren.
Leitender Baudirektor Christian Kreye vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben erklärte bei der Übergabe des Bescheids, dass es um weit mehr gehe als nur die Stadt Immenstadt. Die ILE umfasst eine Region, die den Großen Alpsee, das Gunzesrieder Tal, den Einstieg in das Ostrachtal und das Umfeld des Grünten umfasst, in der etwa ein Drittel der Bevölkerung des Landkreises Oberallgäu lebt.
Stadt-Land-Partnerschaft stärken
Die Idee der ILE Alpsee-Grünten zielt auf die Etablierung einer echten Stadt-Land-Partnerschaft ab. In den letzten zwei Jahren haben die beteiligten Kommunen gemeinsam ein Konzept erarbeitet, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bürger zu verbessern. Dieses Konzept soll es den teilnehmenden Städten und Gemeinden ermöglichen, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen, die einzelne Kommunen allein nicht bewältigen können. Ein Seminar der Vertreter der fünf Kommunen hat bereits die Handlungsfelder für eine erweiterte Zusammenarbeit definiert, darunter Kommunalverwaltung, Landwirtschaft und Digitalisierung. Später wurden auch Energie- und Klimaschutzmaßnahmen in die Diskussion aufgenommen.
Ein konkretes Ergebnis dieser Zusammenarbeit zeigt sich in einem gemeinsamen Ferienprogramm, das bereits im letzten Jahr gestartet ist. Kreye sieht großes Potenzial in diesem Konzept und glaubt, dass es zu erfolgreichen Umsetzungsprojekten führen kann. Die ILE-Kommunen haben auch in anderen Bereichen, wie dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und dem Tourismus, bereits erfolgreich kooperiert. Der Bürgermeister von Immenstadt, Nico Sentner, betont, dass die ILE keine bürokratische Hürde, sondern ein praktisches Werkzeug ist, um die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen und gemeinsame Ziele zu erreichen.
Fachliche Unterstützung für nachhaltige Entwicklung
Das Amt für Ländliche Entwicklung wird die Umsetzung des Projektes mit einer Förderung von bis zu 173.000 Euro unterstützen, was 75 Prozent der Kosten für eine Personalstelle abdeckt. Diese finanzielle Unterstützung ist eine wichtige Basis für die ILE Alpsee-Grünten. Kreye unterstreicht, dass die Fachkräfte nicht vorschreiben, wie die Projekte umgesetzt werden sollen, sondern vielmehr beratend zur Seite stehen. Er hebt hervor: „Nicht jeder muss das Rad neu erfinden.“
Zusätzlich kann die interkommunale Zusammenarbeit von den Erfahrungen anderer ILEs in Schwaben und Bayernprofitieren. Kreye ermutigt die neuen Partner, sich auf wichtige Themen zu konzentrieren und konkrete Pläne zu entwickeln, um eine nachhaltige und erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten. Die Umsetzungsbegleiterin Einsiedler zeigt sich optimistisch und sieht in der neuen Initiative ein großes Potenzial, um das Allgäu zu beleben. Auch die Bürgermeister sehen die ILE als ein Signal für eine rege Zusammenarbeit und als einen vielversprechenden Ansatz für zukünftige Projekte.
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