Im Tölzer Land wird die festliche Atmosphäre der traditionellen Christkindlmärkte stark beeinträchtigt. Die Merkur berichtet, dass die gestiegenen Gema-Gebühren zu einem drastischen Rückgang der Live-Musik geführt haben. Die Veranstalter des Christkindlmarkts in Bad Tölz haben aufgrund der hohen Kosten entschieden, an Wochentagen keine Musik mehr anzubieten. Lediglich am Wochenende dürfen die Klänge erklingen, was die Stimmung deutlich dämpft. Diese hohe Gebührenerhöhung betrifft auch andere Veranstaltungen, wie die „Rosentage“ und den „Herbstzauber“, deren Organisatoren die Kosten für Live-Auftritte als untragbar empfinden.
Konsequenzen für Musiker und Veranstalter
Die neue Berechnungsmethode der Gema ermöglicht es, die Gebühren für die gesamte Veranstaltungsfläche anzuwenden, was in der Realität zu einer Verdopplung der Kosten führt. Michaela Dorfmeister, die für die Organisation der „Rosentage“ verantwortlich ist, äußert sich enttäuscht: „So kann ich keine Musiker engagieren.“ Der Frustration unter den Veranstaltern dürfte zusätzliche Nahrung geben, dass die Gema in ihren Kommunikation erheblich undurchsichtiger geworden ist. Nadine Stadler von der Tölzer Tourist-Information beschreibt die Situation als „unvorhersehbar, fast willkürlich“, da selbst Gema-freie Musik Gebühren anfallen kann, wenn nur ein Gema-geschütztes Lied gespielt wird.
In einem weiteren Bericht von der FAZ wird darauf hingewiesen, dass die Gema jetzt sogar eine Liste mit GEMA-freier Weihnachtsmusik veröffentlicht hat. Diese enthält beliebte Klassiker, die nach Ablauf von 70 Jahren ab dem Tod des Urhebers keine Gebühren mehr erfordern. Rechtsanwalt Robert Heine bemerkt mit Ironie, dass die Gema damit Werbung für kostenfreie Alternativen macht, was in der Branche für weiteres Unverständnis sorgt. Die damit verbundenen Entscheidungen führen zu einer zunehmend stilleren Feierzeit in den Städten und bei den lokalen Märkten.
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