Deutschland

Geflüchtete in Deutschland: Ein Blick auf Herkunft und Abschiebungen

Der Artikel bietet einen Überblick über die Verteilung von Asylsuchenden in Deutschland, deren Herkunft und die tatsächlichen Abschiebungszahlen im Kontext der aktuellen politischen Debatte nach dem Messerangriff in Solingen, Stand August 2024.

Die jüngsten Ereignisse in Solingen, die durch einen Messerangriff in die Schlagzeilen gerieten, haben eine intensive Diskussion über das Leben von Asylsuchenden in Deutschland entfacht. Dabei stellt sich die Frage: Wo leben diese Menschen, aus welchen Ländern fliehen sie und wie steht es um Abschiebungen? Ein tieferer Blick in die Thematik zeigt die komplexen Hintergründe und die aktuelle Situation der Geflüchteten.

In Deutschland leben etwa vier Prozent der Bevölkerung, die den Status eines Geflüchteten innehaben. Dieser Anteil variiert beträchtlich zwischen den Bundesländern. In Ostdeutschland ist er niedriger als in vielen westdeutschen Städten, wo Geflüchtete oft zusammenkommen. Ein besonders auffälliges Beispiel ist die Stadt Bayreuth in Bayern, wo jede zehnte Person ein Geflüchteter ist. Im Vergleich dazu leben im angrenzenden Landkreis lediglich eine von hundert Personen in dieser Situation.

Herkunft der Schutzsuchenden

Die Mehrheit der Schutzsuchenden in Deutschland stammt aus der Ukraine. Ihr Zuzug ist eine direkte Folge des russischen Übergriffs auf das Land. Dies hat dazu geführt, dass mittlerweile in Ostdeutschland fast doppelt so viele Geflüchtete leben wie noch vor drei Jahren. Neben der Ukraine sind Syrien und Afghanistan die weiteren Hauptursprungsländer der Asylsuchenden.

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Zusätzlich ist die Ansiedlung in Städten nicht nur auf bessere Arbeitsbedingungen zurückzuführen, sondern auch auf bereits bestehende soziale Netzwerke. Viele Geflüchtete finden in urbanen Gebieten Angehörige und Freunde, die ihnen den Neuanfang in einem fremden Land erleichtern. In Städten wie Hamburg gibt es eine signifikante Anzahl von Geflüchteten, die aus Afghanistan stammen.

Statistiken und Duldungsregeln

Ein wesentlicher Punkt in der Debatte über Geflüchtete ist die Duldung. Der Großteil der Schutzsuchenden hat die Möglichkeit, auf unbestimmte Zeit in Deutschland zu bleiben, zumindest vorläufig. Lediglich etwa sechs Prozent müssen das Land verlassen, wobei viele von ihnen weiterhin geduldet werden. Es gibt verschiedene Gründe, aus denen Duldungen gewährt werden: Dazu zählen familiäre Bindungen in Deutschland, Bildungsangebote oder eine bestehende Beschäftigung. Zudem werden manche aufgrund organisatorischer Hindernisse wie fehlender Ausweisdokumente nicht abgeschoben.

Im Jahr 2023 kam es zu insgesamt 16.430 Abschiebungen, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Dennoch blieb die Anzahl der Menschen, die von einer drohenden Abschiebung betroffen sind, stabil bei etwa 18.000, vergleichbar mit den Zahlen aus dem Vorjahr.

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Auf politischer Ebene wird derzeit an Rücknahmeabkommen mit den jeweiligen Herkunftsländern gearbeitet, um zukünftige Abschiebungen zu erleichtern. Allerdings zieht sich dieser Prozess oft über längere Zeiträume und bleibt in der Politik ein heißes Eisen. Der Diskurs über Asylsuchende bleibt somit ein relevantes und vielschichtiges Thema in der deutschen Gesellschaft.

– NAG

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